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Potsdam-Mittelmark: Inspiration Blütenstadt

Die Heimatgeschichtlichen Beiträge 2004 widmen sich auch Werderaner Künstlern

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Die Heimatgeschichtlichen Beiträge 2004 widmen sich auch Werderaner Künstlern Von Thomas Lähns Werder - „In Werder weiß ich ein kleines Haus, da schaut das Glück zum Fenster raus.“ So wurde im Jahre 1927 die Blütenstadt an der Havel besungen. Das Lied „Werder im weißen Hochzeitskleid“ erschien sogar auf einer Schallplatte bei der Deutschen Grammophon-Aktiengesellschaft Berlin. Ein weiteres Lied – „In Werder ist immer was los“ – wurde erst vor kurzem von dem Einwohner Arnold Schulze geschrieben und handelt von dem facettenreichen Leben zwischen Inselstadt und Glindower Alpen. Ungewöhnlich, dass ein studierter Biologe sich von seiner Heimatstadt zum Dichten inspirieren lässt? Oder dass ein alter Gassenhauer die Baumblüte deutschlandweit bekannt macht? Heimathistoriker Dr. Baldur Martin suchte nach Erklärungen. Das neueste Produkt aus seiner Schreibwerkstatt begibt sich wieder mal auf Spurensuche. Gestern wurden die „Heimatgeschichtlichen Beiträge“ für dieses Jahr vorgestellt. Zwischen 1981 und 1992 und dann wieder seit 1998 erscheint jedes Jahr eine Textsammlung verschiedener Werderaner Autoren, Heimatforscher und Zeitzeugen unter bewährter Federführung Baldur Martins. Werder wird diesmal unter anderem als Wirkungsstätte von Künstlern hervorgehoben: Mit dem „Maler im Schlosspark“ in Petzow, Hans-Joachim Stahlberg, traf sich Baldur Martin selbst und ließ sich zu einer Reportage inspirieren. Über den Werderaner Emil Pusch, einst Obergärtner des berühmten Professors Karl Foerster, berichtet Arnold Schulze. „Die Gärtnerei Pusch war mal eine Institution in Werder“, so Martin. Die Erinnerungen daran würde der Historiker gern wieder beleben, indem eine Straße in der Blütenstadt nach Gartenkünstler Pusch benannt wird Ein weiterer Schwerpunkt der Heimatgeschichtlichen Beiträge sind in diesem Jahr die neuen Ortsteile Werders, so gibt es bereits vorab Auszüge aus der geplanten Ortschronik des Dorfes Petzow zu lesen. Ausführlich erzählt wird vom Schriftstellererholungsheim „Friedrich Wolf“. In dieser einzigartigen Einrichtung am Schwielowsee konnten zwischen 1955 und 1990 Schriftsteller aus der DDR und dem befreundeten Ausland ausspannen und arbeiten. Die Gästeliste zeigt berühmte Namen wie Peter Hacks, Rainer und Sahrah Kirsch sowie Sidney Gordon. Bernd Hanike berichtet zudem über die Schulen in Petzow, die Riegelspitze und das Pionierlager „Tschaibalsan“ zu DDR-Zeiten. Abwechslung ist in der Schriftenreihe Programm. Und so ist das Heft in diesem Jahr der Schützengilde zu Werder gewidmet, die Ende August ihr 300-jähriges Jubiläum feiert. Etwa ein Drittel des Heftes befasst sich mit dem Werderaner Verein. Der erste König in Preußen, Friedrich I., gründete die Gilde im Jahre 1704. Vom Bau eines neuen Schützenhauses am Kesselberg 1789 über das erste Adlerschießen im Jahr 1856, das Königsschießen nach dem Ersten Weltkrieg bis hin zur Wiedergründung vor zehn Jahren werden die Stationen des Vereins in einer Chronik festgehalten. Über die Schützenfeste im 18. und 19. Jahrhundert berichtet der Werderaner Günter Schenkel. Außerdem wird Familie Kautschor als „Schützenfamilie“ vorgestellt, drei Generationen sind in der Werderaner Gilde Mitglied. Die „Heimatgeschichtlichen Beiträge 2004“ sind in 350-facher Auflage erschienen und in den Buchhandlungen im Werder-Park und Hellmich in der Brandenburger Straße erhältlich.

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