Potsdam-Mittelmark: Integration ist kein Sparmodell
Awo kritisiert Schließung von Sonderschulen
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Teltow - Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) warnt vor dem Aus für Sonderschulen in Brandenburg. Es bestehe die Gefahr, dass die Inklusion von Menschen mit einer Behinderung in das Alltagsleben als Sparmodell genutzt werde, sagt Awo-Geschäftsführerin Angelika Basekow den PNN. Am gestrigen Freitag veranstaltete die Awo im Teltower Stubenrauchsaal einen Tag der Inklusion.
„Es widerspricht dem inklusiven Ansatz, ein bewährtes System wie das Sonderschulsystem aufzugeben, ohne die Rahmenbedingungen für ein neues, inklusives Schulsystem zu schaffen“, so mahnte Basekow. Im Vorjahr wurde in Kleinmachnow die Albert-Schweitzer-Förderschule geschlossen, zum Schuljahresende im Juli soll auch die „Schule am Ring“ in Beelitz geschlossen und die Schüler in einer Förderklasse untergebracht werden (PNN berichteten).
Basekow zufolge ist der Aufbau einer inklusiven Gesellschaft ein langjähriger Prozess. „Es ist viel Aufklärungsarbeit nötig, um Barrieren in den Köpfen der Menschen abzubauen.“ Wichtig seien gute Rahmenbedingungen sowohl in Schulen als auch auf dem Wohnungs- oder Arbeitsmarkt.
Basekow kritisiert, dass noch immer Gesetze verabschiedet werden, die zum Teil nicht mit der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen vereinbar seien. Die Konvention gelte bereits seit sechs Jahren. Noch immer erlebten Menschen mit Behinderung, aber auch mit Migrationshintergrund Situationen, die eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft verhindern. As Träger einer Gemeinschaftseinrichtung für Menschen, die Asyl beantragen und von Migrationsberatungsstellen setze die Awo sich oft mit Anwohnern auseinander, die der Aufnahme von Flüchtlingen negativ gegenüberstehen. Auch Ämter erschwerten eine Aufnahme von Migranten durch ihr bürokratisches Verhalten. sty
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