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Potsdam-Mittelmark: Investor für Seniorenwohnungen gefunden Beelitzer Bauunternehmen Berger will in Michendorf drei Wohnblöcke bauen

Michendorf - Die Senioren in Michendorf können aufatmen: Für den Bau von altersgerechten Wohnungen auf dem kommunalen Grundstück in der Michendorfer Bahnstraße hat sich jetzt ein Investor gefunden. Das teilte Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) am Montagabend im Hauptausschuss mit.

Von Eva Schmid

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Michendorf - Die Senioren in Michendorf können aufatmen: Für den Bau von altersgerechten Wohnungen auf dem kommunalen Grundstück in der Michendorfer Bahnstraße hat sich jetzt ein Investor gefunden. Das teilte Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) am Montagabend im Hauptausschuss mit. Der Geschäftsführer der Beelitzer Berger Baugesellschaft, Jörg Berger, will in Michendorf rund 60 altersgerechte Wohnungen errichten.

Erleichtert ist auch die Verwaltung, denn die zähe Suche nach einem Investor ist damit beendet. Wie berichtet hatte das Rathaus in einem Interessenbekundungsverfahren deutschlandweit nach einem Partner gesucht, um das Bauprojekt in Michendorf umzusetzen. Parallel dazu schrieb Bürgermeister Mirbach weitere zwölf große Bauunternehmen an. Fünf Interessenten hatten sich auf den Aufruf gemeldet, mit zwei wurden Gespräche geführt. Doch danach hörte man nichts mehr von ihnen.

Angestoßen wurde das Bauprojekt einst durch einen Antrag der FDP und der Linken. Die wollten auf einem 6000 Quadratmeter großen Grundstück in der Nähe des Michendorfer Bahnhofes sowohl sozialen als auch altersgerechten Wohnraum schaffen. Die Zahlen belegen den Bedarf in der Gemeinde für beide Zielgruppen. So gab es im Jahr 2012 insgesamt 274 Arbeitslose in Michendorf und 182 Familien, die Hartz IV bezogen haben. Bedarf gibt es auch für die Alten: Über ein Drittel der fast 12 000 Einwohner sind über 50 Jahre alt.

Einen Anstieg der älteren Bewohner prognostiziert auch der Landkreis. Laut Demografiebericht soll sich der Anteil der über 65-Jährigen in Michendorf zum Jahr 2030 auf dann rund 4000 Senioren nahezu verdoppeln. Auch im nahen Nuthetal, in Stahnsdorf und Kleinmachnow wird es in der Altersgruppe der über 65-Jährigen bald starke Zuwächse geben (siehe Kasten). Die Zahl wird ab dem Jahr 2020 schlagartig ansteigen, sagt die Prognose, wenn dann die geburtenstarke Jahrgänge ins Rentenalter kommen.

Für sie will Jörg Berger Zwei- bis Dreizimmerwohnungen in Michendorf schaffen. Er plant drei fünfgeschossige Mehrfamilienhäuser mit jeweils 20 Wohnungen. „Alle haben einen großen Balkon, die Häuser sind komplett barrierefrei“, so Berger. Für ein Seniorenpaar gebe es darin genügend Platz: Zwischen 50 und 60 Quadratmeter sollen die Wohnungen groß sein. Mit dem Bau derartiger Blöcke kennt sich der Bauunternehmer aus. Deutschlandweit habe seine Firma Pflegewohnheime und Seniorenwohnungen errichtet, so der potenzielle Investor. Die barrierefreien Häuser habe seine Firma selbst entwickelt.

Wann der Bau startet, werden die Verhandlungen mit der Gemeinde zeigen. „Wir versuchen eine schnelle Lösung zu finden“, kündigte Berger am Dienstag an. Die Gemeinde sei nun am Zug.

Das sieht auch Bürgermeister Mirbach so: „Wir müssen uns darüber klar werden, was gewollt ist und was uns geboten werden kann.“ Unklar sei bisher, ob das Grundstück verpachtet oder verkauft werden soll. Um starten zu können, muss zudem der gültige Bebauungsplan geändert werden. Der sieht bislang nur den Bau eines Supermarktes vor. „Überlegen sollten wir auch, ob wir das Projekt an Mietobergrenzen oder ein Belegungsrecht koppeln“, so Mirbach. Davon könnten arme Rentner profitieren.

Das Interesse des neuen Investors wurde am Montagabend von allen Gemeindevertretern begrüßt. Sie eint der Wunsch, dass nach der langen Suche für einen Investor nun die Chance genutzt werden müsse. Zeitnah müsse daher das weitere Vorgehen in den Gremien besprochen werden, sagte der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Wolfgang Kroll. „Wir wollen ja nicht, dass der Investor kalte Füße kriegt.“ Kroll legt großen Wert darauf, dass für die Michendorfer Senioren bezahlbarer Wohnraum entsteht. Ideal wäre, wenn sich auch Ärzte, Physiotherapeuten oder ein kleiner Laden in den Erdgeschossen der neuen Häuser ansiedeln würden. „Auch hier muss man aber schauen, ob sich das für den Investor vermarkten lässt“, sagte Bürgermeister Mirbach.

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