Potsdam-Mittelmark: Italien in den Havelauen
Neues Restaurant eröffnet an der Uferpromenade. Auch die neue Tierärztin kommt aus „Bella Italia“
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Werder (Havel) - Werders neue Uferpromenade am Stichkanal der Havelauen füllt sich langsam. Nachdem die Wohnungen direkt am Wasser seit dem Frühjahr neue Bewohner finden, geht es jetzt in der Geschäftszeile weiter. Am morgigen Sonntag wird das italienische Restaurant „La Riva“ eröffnet. Ab Montag gibt es in den Havelauen zudem erstmals eine Tierarztpraxis, die ebenfalls von einer Italienerin betrieben wird.
Im „La Riva“, benannt nach dem neuen Uferquartier „Riva Werder“, wird ab 18 Uhr mit einer „Werder goes White“-Party gefeiert. „Alle Gäste sollen in Weiß gekleidet kommen, um ein besonderes Ambiente zu schaffen“, sagt Restaurantinhaber Aldo Seidi. Der 45-Jährige, der aus Perugia stammt, lebt seit 1987 in Deutschland. „Als ich das erste Mal hier am Ufer war, lag noch kein Stein da.“ Trotzdem habe er sich gleich entschieden, die Restauranträume anzumieten. Da direkt gegenüber die neue Fußgängerbrücke über den Stichkanal der Havel führt, können die rund 2500 Bewohner der Havelauen zu ihm laufen.
Dort erwarten sie Gerichte aus allen Regionen Italiens. Die Spezialität des Hauses sind hausgemachte Nudeln, die mit Parmesan flambiert werden. Dazu gibt es Trüffel oder Pfifferlinge, das Ganze für 16,90 Euro. „Wir verstehen uns aber nicht als Restaurant mit gehobener Küche, bei uns soll jeder Gast glücklich werden“, sagt Seidi. So gibt es den Klassiker Pizza Margherita für 5,90 Euro. Spezialitäten wie Trüffel oder Olivenöl kommen direkt aus Italien.
Acht Angestellte arbeiten im „La Riva“, das 90 Gästen Plätze bietet. Dazu können noch einmal 100 Menschen auf der Terrasse am Wasser sitzen. Aldo Seidi sieht für sich eine gute Zukunft, viele hätten sich bei ihm bedankt, dass es endlich ein Restaurant in den Havelauen gibt. Die Eröffnung am Sonntag ist ausverkauft.
Am anderen Ende der Havelauen in der Mielestraße, wo einst das Zweiradmuseum war, eröffnet am Montag Inga Vetrella-Paare ihre Tierarztpraxis. Von der Wüstenrennmaus bis zum Bernhardiner kann die 43-jährige Italienerin, die seit 14 Jahren in Deutschland wohnt, dort alle tierischen Patienten behandeln. Am heutigen Samstag veranstaltet sie von 11 bis 17 Uhr einen Tag der offenen Tür. „Besucher haben die Gelegenheit, in den Operationsraum zu gehen, der sonst aus Gründen der Sterilität nicht zugänglich ist“, so die Fachärztin für Klein- und Heimtiere.
Voriges Jahr ist sie aus Gotha nach Werder gezogen, da ihr Mann in Geltow bei der Bundeswehr arbeitet. In ihrer Praxis arbeitet sie mit drei Tierarzthelferinnen. „Wir können fast alle Operationen direkt vor Ort durchführen“, so Vetrella-Paare. Dazu hat sie Geräte für Ultraschall, Röntgen und das Entfernen von Zahnstein. Bei Tieren habe das keinen kosmetischen Hintergrund, vielmehr könnten Hunden oder Katzen ohne die Behandlung die Zähne ausfallen. Auch Nagetiere bräuchten Gebisspflege, da ihnen durch Züchtungen die Zähne sonst oft schräg wachsen würden. Einen Termin braucht man nur für Operationen, die keine Notfälle sind. „Bei Menschen, die ihre Tiere nicht selbst bringen können, bieten wir zusätzlich auch Hausbesuche an“, so die Tierärztin. Enrico Bellin
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