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Potsdam-Mittelmark: Ja-Wort in der Alten Schule

Premiere für das neue Eheschließungszimmer in Wildenbruch

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Michendorf · Wildenbruch - Ein Bild mit herrlich grüner Wiese und blühenden Bäumen schmückt das neue Trauzimmer in der Alten Schule Wildenbruch. Ein solcher Frühlingstag war es auch, als sich Sabrina Seelig und Hans Wild am 30. April 2002 kennen lernten. Eine „Verkupplungsaktion“ von Freunden mit Langzeiteffekt: Die Diplom-Kauffrau aus Fresdorf und der Kreuzberger Malermeister schmiedeten bald gemeinsame Pläne.

Am 5. Dezember 2003 wurde ihr Sohn Moritz geboren. Im April dieses Jahres bezogen sie ein Haus in Fresdorf. Dort freut sich die kleine Familie schon auf weiteren Zuwachs. Doch zuvor sollte geheiratet werden. So war es eine glückliche Fügung, dass nach mehrjähriger Bauzeit gerade jetzt im Nachbardorf Wildenbruch das Ortsteilzentrum mit seinem schönen Eheschließungszimmer fertig wurde.

Zur gestrigen Premiere für das neue Trauzimmer fuhr das Fresdorfer Paar standesgemäß mit dem geschmückten Mercedes 280 SL, Baujahr 1971, des Bräutigams vor. Erwartet wurden sie von der Michendorfer Standesbeamtin Kerstin Graneß, die wohl noch etwas aufgeregter war als sonst vor einer Eheschließung. Seit 1992 schon lässt sie in Michendorf Frischvermählte die Ringe tauschen, erlaubt sie den ersten Kuss als Ehepaar. Ihre langjährige Erfahrung ist mit eingeflossen bei der Gestaltung des neuen Trauzimmers in Wildenbruch. „Im Durchschnitt sind in Michendorf bisher jährlich 30 Ehen geschlossen worden, doch die Tendenz war fallend“, erzählte die Standesbeamtin. Jetzt hofft sie ebenso wie die Michendorfer Bürgermeisterin Cornelia Jung auf einen Aufschwung.

Heiraten in einem historischen Gebäude direkt im Wildenbrucher Dorfkern neben der Feldsteinkirche und der bekannten Gaststätte „Zur Linde“ und ganz in der Nähe des Seddiner Sees: Dieses Angebot soll nun auch auswärtige Paare, vor allem aus Berlin und Potsdam, anlocken. Die gestrige Premiere gefiel wohl allen, auch dem jetzt fast zweijährigen Moritz, der aufgeweckt den Raum erkundete, als seine Eltern das entscheidende Ja-Wort formulierten.

Neben den Verwandten und Freunden des Brautpaares zeigte sich der Wildenbrucher Ortsbürgermeister Manfred Bellin besonders glücklich. Bis Anfang der 70er Jahre war in der Alten Dorfschule noch das Einmaleins und das Abc gelehrt worden. Nach mehrjähriger Bauzeit ist sie nun – ohne den alten Charme einzubüßen – zum Wildenbrucher Ortsteilzentrum geworden.

Neben dem Trauzimmer gibt es hier einen kleinen Saal und einen Raum für den Ortsbürgermeister. Das Dachgeschoss eignet sich hervorragend für Ausstellungen – die erste wird vom Wildenbrucher Heimatverein bereits vorbereitet. Wenn das Ortsteilzentrum am 2. Advent um 11 Uhr offiziell eröffnet wird, soll hier weihnachtliche Handwerkskunst zu sehen sein. Bestimmt schaut das Ehepaar Wild mit dem kleinen Moritz dann auch wieder hinein in die Alte Schule von Wildenbruch.

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