Potsdam-Mittelmark: Jugendclub wird zum Familientreff
Stahnsdorf entwickelt mehr Angebote für Eltern
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Stahnsdorf - Mit den Eltern in den Club: Noch ist der Freizeittreff an der Bäke überwiegend Jugendlichen vorbehalten. Doch künftig sollen im „Clab“ nicht nur Kinder bespielt und bespaßt, sondern auch Eltern und Großeltern gebildet und beraten werden. Der Stahnsdorfer Jugendtreff, seit 2012 in Trägerschaft des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerkes (EJF), soll zu einem Familienzentrum entwickelt werden.
„Der Bedarf ist da“, sagt die Leiterin der Einrichtung, Bärbel Severin. Stahnsdorf habe heute mehr als 15 000 Einwohner, immer mehr junge Familien zögen zu. Seit 24 Jahren lenkt Severin die Geschicke des 1989 zunächst als Freizeitzentrum für Kinder und Jugendliche errichteten Clubs. Sie hat auch an dem Konzept für das neue Familienzentrum mitgearbeitet, das derzeit in den Stahnsdorfer Gremien beraten wird. Zuvor sei in einer Arbeitsgruppe „Familienzentrum“ darüber diskutiert worden, wie junge Familien in der Gemeinde dem Kinder-, Jugend- und Familienförderplan des Landkreises entsprechend besser unterstützt werden können.
Für den Landkreis Potsdam-Mittelmark stellt der Ausbau von Familienzentren neben der Kinderbetreuung eine der derzeit wichtigsten Aufgaben im Bereich der frühen Hilfen dar. Familienzentren, die Angebote von Eltern-Kind-Zentren und Mehrgenerationenhäusern kombinieren, sollen Familien helfen, die Alltags-Herausforderungen zu meistern. Ein gutes Dutzend solcher Anlaufstellen gibt es bereits. Sie sollen Begegnungsorte für Familien sein, aber auch Eltern in schwierigen Lebenssituationen unterstützen.
Ihre Einrichtung wird daher finanziell unterstützt. Auch Stahnsdorf hofft auf diese Mittel, um sich personell zu verstärken. Ein Sozialpädagoge soll Ansprechpartner für die Eltern werden, die Veranstaltungen planen, koordinieren und in die Öffentlichkeit tragen, sagt Severin. Zum 1. Januar 2016 soll das neue Familienzentrum in Stahnsdorf starten.
Dabei sollen die bereits bestehenden Angebote im Jugend- und Freizeitzentrum durch weitere ergänzt, andere unter dem Dach des neuen Familienzentrums zusammengeführt werden. So soll es künftig etwa neben Sport-, Bewegungs- und Entspannungsangeboten noch mehr Erste-Hilfe- und Gesundheitskurse, Fachvorträge sowie Krisen- und Suchtberatungen geben. Auch neue Spielflächen für Familientreffen oder Krabbelgruppen sollen entstehen.
Da der Club nicht über ausreichend Platz verfügt, soll sich das geplante Familienzentrum auf mehrere Standorte verteilen und dezentral organisiert sein. „Wir werden alle verfügbaren Räume dafür nutzen“, sagt die „Clab“-Leiterin. So werden Angebote des Familienzentrums auch in den Bürgerhäusern in Sputendorf und Schenkenhorst, der Stahnsdorfer Bibliothek sowie den Mensen der Grundschulen als auch den Kitas etabliert. Das EJF wird dazu mit Fachleuten, Erziehern, Jugend- und Gesundheitsamt, Krankenkassen, Hebammen und Beratungsstellen kooperieren.Solveig Schuster
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