zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Jugendliche mischen sich in Nuthetaler Politik ein

Im Sozialausschuss werden junge Leute als Sachkundige Einwohner teilnehmen. Sie wollen einiges verändern

Stand:

Im Sozialausschuss werden junge Leute als Sachkundige Einwohner teilnehmen. Sie wollen einiges verändern Nuthetal - Die Nuthetaler Politik bekommt Nachwuchs. In Zukunft werden zwei Jugendliche als Sachkundige Einwohner an den Sitzungen des Sozialausschusses teilnehmen. Die Gemeindevertretung hat die Initiative der Jugendlichen aufgenommen und sie durch einen Beschluss auf ihrer Sitzung am Dienstagabend in den Ausschuss berufen. Die 16-jährige Ina Stiller, Schülerin aus Bergholz-Rehbrücke, und Tobias Schröder (17), Azubi aus Saarmund, stellten sich vor der Abstimmung den Abgeordneten vor. Sie wollen sich vor allem in Belange einmischen, die Jugendliche betreffen, und deuteten an, dass es dort auch „ein bisschen was zu verändern“ gebe. Als Stellvertreter stehen Juliane Ebersbach (16) und Enrico Kröhling (19) bereit. Die Jugendlichen haben sich schon vorher engagiert in Jugendclubs oder Kulturarbeit und an Fortbildungen teilgenommen. Die Idee für das politische Engagement war in dem Jugendverein „Die Brücke“ und besonders auf der Zukunftswerkstatt entstanden, die im Sommer stattfand, an der aber kaum Gemeindevertreter teilgenommen hatten. Als nächsten Schritt wollen die Jugendlichen dann ihr eigenes Parlament gründen, wie das zum Beispiel junge Leute in Teltow vor kurzem vorgemacht haben. Bei der Sitzung der Gemeindevertretung stieß das Vorhaben auf breite Zustimmung. Allerdings bekam Volker Traberth (CDU) heftigen Gegenwind zu spüren, als er beantragte, dass fünf statt zwei Jugendliche in den Ausschuss gehen sollten: entsandt von jeweils einer Fraktion. Sonja Lieberwirth (BON) und Ute Hustig (PDS) erinnerten daran, dass das ganze Projekt von Anfang an überparteilich gedacht gewesen sei. „Sonst umgehen wir das Jugendparlament.“ Traberths Antrag wurde mit den Stimmen der andern Fraktionen abgelehnt. Gerhard Kruspe von der SPD erinnerte daran, dass die geänderte Hauptsatzung grundsätzlich auch keine Grenzen setze, weitere Jugendliche zu berufen. Bisher war es nicht erlaubt, dass die Zahl der Sachkundigen Einwohner, die der Gemeindevertreter im Ausschuss überschreitet. Auch waren für sie keine Vertreter vorgesehen. Diese beiden Punkte haben die Gemeindevertreter nun angepasst. Nach einer Testphase will man darüber nachdenken, dasselbe auch in andern Ausschüssen zu machen. Der Leiter des Ordnungsausschusses Heinrich Petzold meldete schon einmal Interesse an. Stichwort: Graffiti. Bleibt die Frage, ob sich auch noch junge Leute finden, die es in die Kommunalpolitik drängt. Was das anbetrifft, herrschte in der Runde eine gewisse Skepsis. Volker Eckert

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })