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Potsdam-Mittelmark: Junge Talente aus der Lausitz

Das Helmholtz-Zentrum in Teltow hofft durch Kooperation mit Hochschule auf Nachwuchs

Von Eva Schmid

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Teltow - Das Helmholtz-Zentrum in Teltow wird künftig mit der auf Gesundheitswissenschaften spezialisierten Hochschule Lausitz am Standort Senftenberg kooperieren. Am Montag hat der Präsident der Hochschule, Günter Schulz, den Rahmenvertrag mit dem Leiter des Teltower Forschungszentrums, Andreas Lendlein, in Senftenberg unterzeichnet. Hintergrund waren Beratungen über die künftige Ausrichtung der Ingenieursstudiengänge in der Lausitz. Wie berichtet wird die BTU Cottbus und die Hochschule Lausitz zum 1. Juli in einer neuen Universität aufgehen.

„Die Kooperation mit dem Gesundheitscampus, der dann am Standort in Senftenberg entstehen wird, bringt einige Vorteile“, sagte Hochschulpräsident Schulz am Dienstag gegenüber den PNN. Die Hochschule würde wichtige gesundheitstechnische Grundlagen aus dem Bereich der Ingenieurswissenschaft liefern, die das Helmholtz-Zentrum zur Umsetzung von medizinischen Geräten und Produkten bräuchte.

In Teltow entwickeln die Forscher Biomaterialien. Mit denen hoffen sie, den Genesungsprozess durch die körpereigene Regeneration abzukürzen. So sollen in Zukunft Krankheiten wie zum Beispiel Gefäßerkrankungen nicht nur behandelt, sondern geheilt werden können. „Wir müssen ganz viele Informationen zusammenführen, um ein medizinisches Produkt herzustellen“, erklärte Lendlein am Dienstag. Dank der Kooperation könnten Bausteine bei der aufwendigen Entwicklung dieser Produkte an die Hochschule ausgelagert werden.

Durch die Zusammenarbeit hofft man in Teltow auch auf Forschernachwuchs: „Für unsere High-Tech-Entwicklungen brauchen wir qualifiziertes Personal, das nicht so leicht zu finden ist“, so Lendlein. Die Forscher müssten in Ingenieurswissenschaften, Biologie und Chemie sowie medizinischen Fragen fit sein. Bereits in der Ausbildung wird das Forschungszentrum auf junge Talente achten.

Um diese gut auszubilden, haben beide Einrichtungen beschlossen, eine gemeinsame Professur zum Thema „Funktionale Polymermaterialien“ einzurichten. „Der Professor wird zur Schnittstelle der Zusammenarbeit“, erklärte Lendlein. Er werde zur Hälfte in Teltow forschen, zur anderen Hälfte in der Lausitz unterrichten. Ein ständiger Austausch sei somit gesichert. Für Lendlein könnten zukünftig noch weitere Stellen hinzukommen. Auch die Mitarbeiter des Forschungszentrums werden die Studenten im Masterstudium unterrichten. „Das garantiert uns eine hohe Qualität der Lehre“, sagte Präsident Schulz. Ein weiterer großer Vorteil für die Hochschule ergebe sich laut Schulz durch die Nutzung der Teltower Labore: „Die Geräte, die das Helmholtz-Zentrum besitzt, könnten wir uns als Hochschule gar nicht leisten.“

Seit zwei Jahren arbeiten die beiden Einrichtungen zusammen: Die Bachelor- und Masterarbeiten der Studenten werden durch die Forscher aus Teltow betreut, sagte Schulz. „Die Kooperation tut Brandenburg gut“, so der Hochschulpräsident. Im Bereich der Medizintechnik wolle er die Hauptstadtregion stärker voranbringen. Eva Schmid

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