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Potsdam-Mittelmark: Jupa wirbt für BMX-Bahn

Anwohner fahren schweres Geschütz auf

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Michendorf – Die Mitglieder des Michendorfer Kinder- und Jugendparlamentes (Jupa) erfahren zurzeit hautnah, wie in der Kommunalpolitik der Hase läuft. Sie hatten ihre Idee eines Fahrradparcours noch nicht einmal richtig ausgesprochen, da waren schon die ersten Anwohner auf den Barrikaden. Unterschriften wurden gesammelt, über Lärm und Staub geklagt, und gegen das Projekt Stimmung im Finanzausschuss gemacht – alles in allem ein rauer Wind, der dem Nachwuchs plötzlich entgegen weht. Die Gemeinde ist jetzt zurückgerudert und hat einen Beschluss zur BMX-Bahn verschoben.

Dass es sich bei den Jugendlichen nicht um vorlaute Halbwüchsige handelt, die auf ihren Fahrrädern die Nachbarschaft unsicher machen, wurde auf der Sitzung des Hauptausschusses am Montagabend deutlich. Denn wie routinierte Politiker suchten sie den Dialog – mit sachlichen Argumenten und in ruhigem Ton. Die beiden Jupa-Vorsitzenden, Hannah Schäfer und Jeanine Artz, warben in ihrer Stellungnahme für das Projekt und baten um mehr Verständnis. Von Anfang an hatten sie den Sozialausschuss im Boot gehabt. Auch mit der Verwaltung wurde gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht. Das nun favorisierte Grundstück liegt neben der Grundschule im Heideweg und ist eine öffentliche Grünfläche. Der Bauhof könnte hier ohne großen Aufwand einige Hügel aufschütten, die dann als Piste dienen. Die Jupa-Vertreter haben die Anwohner nun zum Gespräch eingeladen und die Gemeindevertreter um Vermittlung gebeten. Bei den Kommunalpolitikern sorgte das diplomatische Vorgehen für Anerkennung. Deutlichere Töne kamen von anderen. Michendorfs Ortsvorsteher Hartmut Besch (FDP) formulierte es so: „Man kann nicht verlangen, dass die Kinder irgendwann die Rente zahlen, sie aber gleichzeitig nicht in der Nähe haben wollen.“Thomas Lähns

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