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Potsdam-Mittelmark: Kakteensammlung gerettet

Land unterstützt Umzug von Nuthetal nach Trebbin

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Nuthetal - Eine der bedeutendsten deutschen Kakteensammlungen, die bislang in der Mörikestraße in Bergholz-Rehbrücke angesiedelt war, bekommt ein neues Zuhause in Trebbin. Mit 6109 Euro aus Lottomitteln des Agrar- und Umweltministeriums unterstützt Minister Dietmar Woidke (SPD) den Neubau eines Gewächshauses für die Kakteensammlung von Johanna und Wolfgang Niestradt.

Aufgrund einer Eigenbedarfsklage muss das Kakteen sammelnde Ehepaar das Grundstück in der Mörikestraße räumen. Niestradts hatten hier 1982/83 ein 100 Quadratmeter großes Kakteengewächshaus errichtet. Die rund 2000 Arten umfassende Sammlung war hier immer der Öffentlichkeit zugänglich.

Ein Großteil der familiären Ersparnisse flossen in die Kakteen. Geld für einen Neubau haben die beiden – inzwischen Rentner – nicht. Dank der Unterstützung des Agrar- und Umweltministeriums kann auch nach dem Zwangsumzug die Sammlung erhalten werden.

Woidke: „Der Antrag der Familie Niestradt zur Errichtung eines Gewächshauses an die Stadt Trebbin wird von uns, aber insbesondere auch von der Naturparkverwaltung Nuthe-Nieplitz, die diese einmalige Sammlung unbedingt in der Region halten will, ausdrücklich unterstützt.“ Denn für die Besucher des Naturparks wird es sich lohnen, die Sammlung kennen zu lernen. Zahlreiche Kakteenfreunde aus ganz Deutschland und dem Ausland haben die Sammlung bereits besichtigt. Mit der Fertigstellung des neues Gewächshauses bestehen auch beste Möglichkeiten, die Sammlung in die Umweltbildung des Naturparks einzubeziehen.

Viele Kakteen sind an extreme Standorte angepasst, daher besonders selten und bedroht. So gehören zur Sammlung auch etwa 100 in der Natur vom Aussterben bedrohte Taxa. Weiterhin gehören auch sehr alte Stücke mit einem Alter um die 100 Jahre dazu, die nach und nach von anderen Kakteengärtnern übernommen wurden. Ein erheblicher Teil der Arten wird hier über Samen nachgezüchtet beziehungsweise vegetativ vermehrt.

Die Gesamtsammlung wurde durch die Eheleute Niestradt hervorragend dokumentiert. Der Katalog entspricht der Sammlungsdatenbank eines botanischen Gartens. Ferner sind sämtliche blühende Arten fotografisch festgehalten. Der Botanische Garten der Universität Potsdam ist testamentarisch als Erbe der Sammlung festgehalten. rt

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