
© M. Thomas
Potsdam-Mittelmark: Kammerspiele gesichert
Kulturgenossen können aufatmen: Für die kommenden fünf Jahre steht die Finanzierung
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Kleinmachnow - Erleichterung für die Leitung der Kleinmachnower Kammerspiele: Die Gemeinde wird die KulturGenossenschaft und das von ihr etablierte Kulturhaus künftig mit einer jährlichen Pauschale von 110 000 Euro fördern. Mit nur zwei Gegenstimmen wurde der Beschluss, der die Zuschüsse bis zum Jahr 2022 festschreibt, auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung angenommen.
„Die große Zustimmung hat uns gefreut und gezeigt, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird“, sagte Valeska Hanel von den Kammerspielen gegenüber den PNN. In den ersten beiden Jahren sei es ein harter Kampf gewesen, doch viele Zweifler konnten überzeugt werden, vor allem, wenn sie selbst Veranstaltungen besuchten.
Viel Lob und breiten Konsens zur engagierten Kulturarbeit gab es auch in der Gemeindevertretersitzung. Allerdings meldeten sich auch Kritiker zu Wort, die stichelten, die Zuschüsse würden in den Kammerspielen „verbraten“. Solche Bemerkungen seien ärgerlich, sagte Hanel, vor allem wenn diese Kritiker nicht bereit seien, sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Schon die Besucherzahlen des Hauses würden für sich sprechen: 17 000 Gäste besuchten im vergangenen Jahr das Kino, rund 12 000 Gäste kamen zu weiteren Veranstaltungen. Hinzu kommen die Nutzer von Musikschul-, Theater- und Musicalschulangeboten, die Räume des Hauses gemietet haben.
Auch das Gastronomieangebot kann sich sehen lassen. Nachdem im letzten Jahr ein Abend mit afghanischen Speiseangeboten erstmals angeboten wurde, war auch der diesjährige „Syrische Abend“ schnell ausverkauft. Der syrische Koch bringe Rezepte aus seiner Heimat mit in die Küche des Kulturhauses.
Viele Angebote wie die „JugendjamSession“, das monatliche Improformat „Theatersport“, die Kammeroper und „Lieblingsfilme mit Schwipps“ haben die Kammerspiele zu einem wichtigen Treffpunkt für Jung und Alt gemacht. Doch mit vielfältigeren Angeboten, höherer Auslastung des Hauses und einem Umsatzplus von 34,5 Prozent sind auch höhere Grundkosten verbunden. Betriebswirtschaftliche Maßnahmen, wie der Wechsel zu günstigeren Strom- und Gasanbietern, höhere Kino-Eintrittspreise und das Ausschöpfen anderer Fördertöpfe würden nicht ausreichen, um alle Kosten zu decken, so Hanel. Schon vor der Betriebsaufnahme der Neuen Kammerspiele vor vier Jahren waren sich viele Gemeindevertreter darüber im Klaren, dass Kultur immer ein Zuschussprojekt bleiben wird. Der Gewinn, das haben die meisten inzwischen gemerkt, ist ein außergewöhnlicher Begegnungsort, an dem die Kleinmachnower festhalten wollen. K. Graulich
K. Graulich
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