
© Manfred Thomas
Potsdam-Mittelmark: Kaum neue Ideen
Die drei Interessenten für das Teltower Diana-Kino sollen ihre Konzepte jetzt nachbessern
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Teltow - Es wird noch eine Weile dauern, bis der rote Teppich wieder vor dem alten Diana-Kino in Teltow ausgerollt werden kann. In der ersten Runde des Ausschreibungsverfahren zur Zukunft des denkmalgeschützten Hauses am Puschkin-Platz sind nur drei wenig tragbare Konzepte vorgelegt worden. Das erklärte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) am Montagabend im Kulturausschuss. Die Interessenten – darunter auch ein Neuteltower – seien gebeten worden, ihre Vorschläge nachzubessern.
„Die drei Bewerber haben nur Ansätze von Konzepten vorgelegt“, sagte Schmidt. Es habe kein Angebot eines potenziellen Kinobetreibers gegeben. Unter den drei Vorschlägen sei lediglich einer, der ein Kinderkino vorsieht. Ein zweiter Vorschlag – der des Neuteltowers – beschränkt sich auf ein gastronomisches Angebot. Ein dritter Vorschlag reduziert sich auf den Kauf des Hauses, ein Nutzungskonzept steht nicht dahinter.
„Ich hätte mir inhaltlich mehr gewünscht“, sagte Schmidt. Namen und Details nannte er mit Verweis auf das laufende Ausschreibungsverfahren nicht. Die drei Konzepte wurden vom Potsdamer Stadtplanungsbüro Complan ausgewertet. Vorgaben zur Nutzung hatte es bei der Ausschreibung nicht gegeben. Nachdem in der Vergangenheit mehrere Betreiber gescheitert waren, wollte man so wenige Hürden wie möglich stellen. Auch über die Filmförderplattform Medienboard Berlin-Brandenburg haben sich keine Interessenten gemeldet.
Seit Jahren steht das Diana-Kino leer. Seit es 2006 geschlossen wurde, verfällt das Gebäude zunehmend. Teltow hatte das Haus vor einem Jahr gekauft und anschließend ausgeschrieben. Mit dem Zwischenerwerb sollte ein weiterer Verfall verhindert werden. Teltow ließ das Diana entrümpeln und sichern. Die Sanierung soll der künftige Betreiber übernehmen. Das Diana selbst als Kino zu betreiben, wie es in Kleinmachnow mit den Kammerspielen eine Zeit lang diskutiert worden war, kommt für Teltow nicht infrage. Damit sei die Stadt finanziell überlastet, hatte Schmidt gesagt.
In Kleinmachnow hat sich eine Kulturgenossenschaft gegründet, um die Kammerspiele als Kulturhaus zu betreiben. Die Gemeinde unterstützt das Projekt mit 400 000 Euro. In Teltow zeigt sich, dass es ohne Hilfe der Stadt schwerfallen wird, im alten Kino wieder Filme zu zeigen. „Das Haus soll dem Markt zugeführt werden, da haben wir nicht das letzte Wort über die Nutzung“, sagte Schmidt. Trotzdem wolle man das Diana-Kino nicht einfach als Immobilie wieder verkaufen, das stehe fest. Tobias Reichelt
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