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Potsdam-Mittelmark: Kein Gejammer, kein Jubel Weihnachtsgeschäft

in der Region verhalten

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in der Region verhalten Potsdam-Mittelmark - Christiane Brand hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. In ihrer Branche kommen die Kunden oft erst auf den letzten Drücker. Männer, die am 24. mittags noch schnell losrennen und ein Parfüm für die Frau kaufen. Bis jetzt ist sie allerdings mit dem Weihnachtsgeschäft in ihrer Parfümerie noch nicht zufrieden. Der Einzelhandelsverband behaupte zwar etwas anderes: „Aber das ist Zweckoptimismus“, glaubt die Kleinmachnowerin. Der nachlassende private Konsum war im ablaufenden Jahr in aller Munde. Entsprechend bang hat der Einzelhandel in den für viele Branchen so wichtigen Dezember geblickt. So ist das zum Beispiel beim Kleinmachnower Juwelier Thomas Braune, der schätzt, dass er im letzten Monat des Jahres rund 20 Prozent seiner Einnahmen erzielt. Braune ist „eigentlich zufrieden“. Das bisherige Geschäft habe die – nicht mehr so hohen – Erwartungen übertroffen. Vier bis fünf Jahre sei es nun bergab gegangen. Preise senken war nicht drin, sagt Braune. „Attraktive Ware, attraktive Auslagen“ blieben das Motto. Dass es in diesem Jahr erstmals wieder leichte Zuwächse gab, hat aber wohl noch einen andern Grund. Im April ist der Juwelier mit seinem Laden vom Fuchsbau an den neuen Rathausmarkt umgezogen. Hier ist mehr Laufkundschaft. Ein bisschen verhaltener als im Vorjahr ist es dagegen in den vergangenen Wochen in Angela Huwes „Sternbuchhandlung“ in Rehbrücke zugegangen. Trotzdem ist sie nicht unzufrieden: „Wir können nicht klagen, wir liegen ungefähr auf Vorjahresniveau.“ Wann genau das Weihnachtsgeschäft beginnt, kann Angela Huwe allerdings schwer sagen. Schon im September ziehe der Umsatz an, wenn Schüler und Lehrlinge ihre Bücher kauften. Auch das Geschäft mit den Kalendern gehe früh los. Zum Kaufverhalten sagt Angela Huwe: „Die Wünsche ändern sich schneller.“ Früher habe sie im Sommer schon absehen können, was Weihnachten gut läuft. Heute würden durch Werbung und Berichterstattung in den Medien Titel schneller auftauchen und wieder verschwinden. Angela Huwe kauft deshalb nicht mehr so große Mengen ein. Alles was nicht da ist, könne aber zum nächsten Tag bestellt werden. Auch Eckart Kniepert hat in seinem Laden keine Steigerung zum Vorjahr feststellen könne. Bei „Strutzke“ in Stahnsdorf werden vor allem Schreibwaren, Spielzeug, Bücher verkauft. „Im Gegensatz zu andern“ will Kniepert aber nicht jammern, der Laden sei voll. Einen deutlichen Rückgang habe er allerdings bei den Werbegeschenken festgestellt, die Unternehmen bei ihm ordern: „Dafür ist offenbar kein Geld mehr da.“ Volker Eckert

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