Potsdam-Mittelmark: Keine Angst vorm Wolf
Hobbyschäfer sollen lernen, Tiere besser zu schützen
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Potsdam-Mittelmark - Der Wolf fühlt sich in Potsdam-Mittelmark wohl und breitet sich weiter aus, fünf bis ssechs Rudel gibt es. Zuletzt ist ein Rudel vor zwei Jahren im westlichen Teil des Landkreises, an der Grenze zu Sachsen-Anhalt, entdeckt worden. Auch in der südwestlichen Niederlausitz, insbesondere in den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz gibt es immer mehr einzelne Wölfe und Wolfsrudel.
Um Hobbyschäfern größere Verluste zu ersparen, gibt es für sie jetzt Hilfe von zwei Wolfsbeauftragten, die bis Mitte Juni im Land unterwegs sein werden, um über 50 Tierhaltern praktische Tipps zum Schutz ihrer Herde zu geben.
In einem Pilotprojekt bieten die Wolfsexperten des Internationalen Tierschutzfonds den Schäfern in Potsdam-Mittelmark und den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz ihre Hilfe an. Finanziert wird die Beratung von dem Tierschutzfonds, der mit dem brandenburgischen Umweltministerium kooperiert.
Ziel der Wolfsexperten sei es, für mehr Akzeptanz gegenüber den Raubtieren zu werben und Wolfsübergriffen vorzubeugen, teilte das Umweltministerium mit. Hilfe solle es auch bei Anträgen zur öffentlichen Finanzierung von Schutzmaßnahmen geben. Generell wolle man ein möglichst konfliktarmes Nebeneinander von Menschen und Wölfen erreichen. Das steht als Ziel auch in dem 60-seitigen Wolfsmanagementplan des Landes.
Während größere Landwirtschaftsbetriebe keine Probleme mehr haben, ihre Herden zu schützen, haben viele Hobbyschäfer damit keine Erfahrung, sagt Wolfsexperte Robert Kless vom Tierschutzfonds. „Daher ist eine an die individuelle Situation angepasste Beratung für sie sehr wichtig.“
Derzeit leben in Brandenburg schätzungsweise bis zu 90 Wölfe. In den nächsten 20 Jahren wird mit einigen Hundert Wölfen im Land gerechnet, auch im Potsdamer Umland. Im vergangenen Jahr wurden laut Landesumweltamt 42 Schafe in Brandenburg gerissen. es
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