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Potsdam-Mittelmark: Keine Annäherung im Streit um Ortsumgehung

Unterschiedliche Reflektionen nach Vor-Ort-Gespräch zwischen Minister Szymanski und Straßengegnern in Michendorf

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Unterschiedliche Reflektionen nach Vor-Ort-Gespräch zwischen Minister Szymanski und Straßengegnern in Michendorf Michendorf. Verkehrsminister Frank Szymanski (SPD) will über eine andere Trassenführung für die Ortsumgehung Michendorf nicht mehr diskutieren. „Die Frage, welche Variante die beste ist, wurde in den vorangegangen Verfahren hinlänglich diskutiert“, so der Minister bei einem Vor-Ort-Treffen mit Gegnern der Umgehungsstraße am Dienstagvormittag. Er sei aber bereit, Konflikte zu besprechen und Informationsdefizite zu beheben. So sei es nicht richtig, wenn Gegner der Straße verbreiten, es sei ein vierspuriger Ausbau vorgesehen. „Solche Sorgen sind völlig unbegründet.“ Auch die Möglichkeit, dass es im kommenden Jahr wegen Etatkürzungen im Bundesverkehrsministerium keinen Weiterbau der Straße geben kann, sieht Szymanski nicht gegeben. Er erwarte vielmehr, dass die „Diskussion um die Maut nicht zu Lasten der Verkehrsprobleme in den Neuen Ländern“ gehe. Ministeriumssprecher Lothar Wiegand äußerte sich nach dem Gespräch zufrieden, dass die Gegner der Ortsumgehung „das große Fass nicht mehr aufgemacht haben“. Völlig anders reflektierten die Straßengegner das Treffen. „Mit Enttäuschung müssen wir registrieren, dass auch der neu in seinem Amt eingeführte Verkehrsminister nicht bereit ist, über Grundsätzliches zu diskutieren“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die von Rüdiger Herzog, Andree Halpap (beide Grüne) und Frank Krüger (Grundeigner auf der Strecke) nach dem Treffen abgegeben wurde. „Alle auch noch so sachlichen Erklärungen, welche Probleme diese Straße für die neue Großgemeinde Michendorf verursachen wird, werden zwar angehört, aber nicht in konkretes Handeln umgesetzt.“ Halpap hatte am Vormittag vor Ort erläutert, warum die Gegner die Osttrasse nicht für machbar halten. So würden die Tankstelle und das Gewerbegebiet Michendorf künftig nur über die Sackgasse der alten B 2 zu erreichen sein. Reiterhöfe in Langerwisch und Michendorf seien in ihrer Existenz bedroht, weil Reitwegeverbindungen zerschnitten und Weideplätze abgetrennt würden. In Wilhelmshorst und Langerwisch würden die wichtigsten Areale für das Ortswachstum zerstört und bestehende Wohnbereiche abgeschnitten und verlärmt. Uralte Wegverbindungen zwischen den Orten würden durch die neue B 2 durchtrennt. Fachleute aus dem Bauministerium hielten entgegen, dass mit mehr als den bestehenden drei Knotenpunkten die Straße keinen Sinn mehr machen würde. „Die Umgehung würde aufgrund der Fahrtdauer unattraktiv“, so Michael Jupe (Abteilung Straßenwesen). Mit den drei Knoten seien die Orte überdurchschnittlich gut an die neue B 2 angebunden. Für Gewerbe wie die Tankstelle bestehe kein Rechtsanspruch auf Autoverkehr. Den Lärmschutz in etwaigen neuen Entwicklungsbereichen der Orte zu klären, sei eine Aufgabe der Planungsträger. Es gebe jedenfalls keine Bebauungspläne im Streckenverlauf, betonte Jope. Henry Klix

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