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Teltows Problembaustelle. Einige Politiker fordern einen Baustopp am Hafen.

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Potsdam-Mittelmark: Keine Beteiligung an Hafen-Kosten

Alteigentümer lehnt Altlastenbeseitigung ab. CDU erwägt juristische Prüfung

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Teltow - Die von Teltower Kommunalpolitikern geforderte Beteiligung des ehemaligen Eigentümers des Hafen-Areals an der Altlastenbeseitigung wird es nicht geben. Zumindest nicht auf freiwilliger Basis. Wie Elmar Prost, Geschäftsführer der Klösters Baustoffwerke, gegenüber den PNN erklärte, sei das Unternehmen für die Verunreinigungen nicht verantwortlich und könne somit nicht dafür belangt werden. Zudem, argumentiert Prost, hätte Klösters das Grundstück mit einem Altlastengutachten an die Stadt verkauft. Er sei verwundert, dass er nicht schon zu Beginn der Verkaufsverhandlungen auf die Altlasten angesprochen worden sei, sondern erst jetzt im Nachgang.

Nachdem bekannt geworden war, dass der Hafen nicht wie ursprünglich geplant 4,9 Millionen Euro, sondern nach neuesten Berechnungen mindestens zehn Millionen Euro verschlingen wird, hatten einige Kommunalpolitiker gefordert, den Alteigentümer für die Altlastenbeseitigung in die Verantwortung zu nehmen. Die CDU fordert gar, eine solche Möglichkeit juristisch überprüfen zu lassen. Während die gemeinsame Fraktion aus Linken, Umweltaktiven, Piraten und Bürgern für Bürger (BFB) das Zukunftsprojekt angesichts der Kostensteigerung insgesamt nochmals auf den Prüfstand stellen will, sprechen sich die Christdemokraten trotz allem für einen Weiterbau aus. „Ein Baustopp würde die Kosten noch weiter in die Höhe treiben“, erklärt Fraktionschef Ronny Bereczki. Schon jetzt würde die Stadt bei zu erwartenden Strafzahlungen und noch zu erledigenden Aufgaben wie Altlastenentsorgung und Flächenversiegelung auf einem Betrag von mehreren Millionen Euro sitzen bleiben.

Wie berichtet hatte die Stadt Teltow das 10 000 Quadratmeter große Grundstück für 1,3 Millionen Euro von den Klösters Baustoffwerken gekauft. Über Wert, monierte etwa BfB-Fraktionschef Andreas Wolf. Er fragt sich, warum die Stadt das Grundstück nicht zu reduziertem Preis erworben hat, obwohl die starke Belastung des Bodens in einem Verzeichnis des Landes eingetragen und somit bekannt war. Früher firmierten auf dem Gelände ein Beton- wie auch ein Sägewerk. Dem Eigentümer, der das Grundstück nach der Wende erworben hatte, war die Belastung des Areals mit Schlacken und Industrieabfällen durchaus bekannt, wenn auch nicht in dem Ausmaß, sagt Prost. Klösters selbst hatte vor zehn Jahren eigene Planungen für ein Wohnprojekt mit Hafen angeschoben, später aber aus wirtschaftlichen Gründen wieder verworfen. Das Bebauungsplanverfahren wurde auf Eis gelegt. „Es hat sich nicht gerechnet“, sagt Prost.Solveig Schuster

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