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Potsdam-Mittelmark: Keine Chance für „Schönenberg“

Wettbewerb zu neuem Namen findet in Michendorf keine Mehrheit

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Wettbewerb zu neuem Namen findet in Michendorf keine Mehrheit Michendorf. Dass in Michendorf eine Diskussion über den Gemeindenamen entbrannt ist, hat inzwischen auch Potsdam erreicht. Zwei Vorschläge für neue Namen erreichten Bürgermeisterin Cornelia Jung vorige Woche aus der Landeshauptstadt: „Langer Michen“ und „Märkisch Wilhelmsdorf“. Auch auf der Internetseite von Wilhelmshorst wird über die Gemeindebezeichnung debattiert: Zu sieben Varianten kann abgestimmt werden. Spitzenreiter ist mit 46,8 Prozent „Schönenberg“, gefolgt von „Cunersdorfer Heide“ mit 24,3 Prozent. Schlusslicht ist „Mittelgraben“ mit 2,3 Prozent – so heißt auch der Abwasserzweckverband (!). Nur 13,2 Prozent der Netzbesucher wollen es bei „Michendorf“ belassen. In der Gemeindevertretung sieht das Verhältnis etwas anders aus: 13 Gemeindevertreter sprachen sich in der Sitzung am Montag dafür aus, am Namen der Großgemeinde nichts mehr zu ändern – fast 62 Prozent der anwesenden Mandatsträger. Die Grünen blitzten bei der namentlichen Abstimmung mit einem Antrag ab, einen gemeindeweiten Wettbewerb für die Titulierung des im Herbst fusionierten Gebildes auszuschreiben. Bis 30. Juni hat die Gemeinde vom Gesetzgeber eine Frist eingeräumt bekommen, Änderungen vorzunehmen. Die Chance, dabei die Bürger einzubeziehen, wollen die Grünen nicht verstreichen lassen, wie Fraktionschefin Claudia Günther erklärte, „selbst wenn sich am Ende eine Mehrheit für Michendorf ausspricht“. Für Klaus Benthin (Bürgerliste/ FDP) klang das indes wie „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“. „Wenn ich den Namen nicht ändern will, brauch ich keinen Wettbewerb.“ Letztlich siegten die Argumente Benthins, die von Bürgermeister Cornelia Jung und Michendorfs Ortsbügermeister Hartmut Besch (Bürgerliste/ FDP) geteilt werden: Durch die letzte Autobahnraststätte vor Berlin ist der Name „Michendorf“ bundesweit ein Begriff – auf diesen Bekanntheitsvorsprung sollte man nicht verzichten, wenn es zum Beispiel um neue Wirtschaftsansiedlungen geht. Eine Adressänderung steht den Bewohnern und Gewerbetreibenden dennoch bevor: Wenn das abschließende Gerichtsurteil zur Zwangsfusion gefallen ist, müssen die Ausweiseintragungen der kleineren Ortsteile geändert werden. Doppelte Straßennamen werden dann getilgt und es wird eine einheitliche Postleitzahl eingeführt, wie Bürgermeisterin Jung schon mal ankündigte. HKX

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