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Potsdam-Mittelmark: Keine Wehr wird aufgelöst

Weniger Feuerwehrleute, dafür bessere Ausbildung

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Potsdam-Mittelmark - Trotz des drastischen Mitgliederschwundes sollen alle Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis langfristig erhalten bleiben. „Wir werden keine von ihnen dichtmachen“, unterstrich Kreisbrandmeister Herbert Baier gestern in einem Pressegespräch. Möglich sei aber, dass Löschgruppen mehrerer Orte zu einer gemeinsamen Wehr zusammengelegt werden, wenn deren Einsatzstärke nicht mehr gegeben ist. So ist es bereits in Werder (Havel) geschehen: Hier sind die beiden Ortswehren von Glindow und Bliesendorf fusioniert.

Wie berichtet, sind die kreisweiten Mitgliederzahlen von ehemals 5000 im vergangenen Jahr um 400 aktive Feuerwehrleute zurückgegangen. „Der Geburtenknick kommt auch hier an“, erläuterte Landrat Wolfgang Blasig (SPD). Zudem falle die Wehrpflicht – und damit auch der Ersatzdienst in den Feuerwehren – weg. Die Lage sei nicht dramatisch, aber man müsse darauf reagieren. Kompensieren ließen sich die Einbrüche in den Stadt-, Amts- und Gemeindewehren in erster Linie durch eine gute Ausstattung und Ausbildung, so Baier. Zumal die Zahl der Einsätze steigt – vor allem in punkto technischer Hilfeleistung. 1800 mal mussten die Wehren im vergangenen Jahr zu Unfällen, Wetterschäden oder Notlagen ausrücken, nur 390 mal hingegen zu Bränden.

Um die Voraussetzungen für die Ausbildung zu verbessern, müsse das Feuerwehrtechnische Zentrum in Beelitz-Heilstätten – hier finden die Lehrgänge statt – auf lange Sicht erweitert werden. Mehr Garagen, mehr Platz für Seminare und Lagerräume – dies würde Baier sich wünschen. „Wir müssen aufpassen, dass die Nachbargrundstücke nicht irgendwann bebaut sind und wir keinen Platz mehr haben“, appellierte er in Richtung Kreistag.

Immerhin: In den nächsten Jahren soll sich die Stärke der Wehren wieder verbessern. „Unsere Jugendfeuerwehren sind zurzeit sehr stabil“, resümierte der Kreisbrandmeister. Nun gelte es, die Jugendlichen auch in der Region zu halten – nicht zuletzt eine Aufgabe von Wirtschaft und Politik. Thomas Lähns

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