Potsdam-Mittelmark: Kesselgrund wird ausgebaut
1,7 Millionen Euro Kosten / Straffer Zeitplan wegen laufender L 90-Sanierung
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Werder (Havel) - Im kommenden Jahr wird das nächste große Straßenbauprojekt in Werder angepackt. Für insgesamt 1,7 Millionen Euro soll die Kesselgrundstraße im Norden der Stadt auf der gesamten Länge von knapp einem Kilometer samt Regenleitungsnetz saniert werden. Das Zeitfenster dafür ist eng: Wenn der Landesbetrieb Straßenwesen 2011 im Zuge des L 90-Ausbaus den südlichen Bereich der Eisenbahnstraße erreicht hat und dort Sperrungen nötig werden, muss die Kesselgrundstraße als Umleitungsstrecke fertig sein. Der beauftragte Planer Thomas Habig aus Werder erläuterte das Vorhaben am Mittwochabend im Bauausschuss.
Demnach soll die Straße in ihrer Breite von derzeit durchschnittlich sieben auf sechs Meter reduziert werden. Damit sollen die Linden am Straßenrand geschützt werden. Insgesamt 111 Bäume würden hier stehen, ein Viertel davon habe die Lebenszeit bereits überschritten und solle gefällt, aber durch Nachpflanzungen ersetzt werden. Der Bauausschuss sprach sich indes für eine künftige Breite von 6,50 Meter aus, weil die Kesselgrundstraße von den meisten Buslinien, die in der Stadt fahren, genutzt wird. „So weit ragen die Wurzeln nicht in den Straßenbereich“, sagte Peter Heinrich, selbst Planer und zudem sachkundiger Einwohner im Bauausschuss. Im Namen der CDU-Fraktion modifizierte er das Ausbaukonzept in einigen Punkten. So sei, anders als geplant, eine dritte Bushaltestelle vor der Hausnummer 86 nicht notwendig, da man zwischen denen am Gymnasium und am Bahnhof keine 500 Meter zu laufen habe. Die Verwaltung solle sich aber noch einmal mit Havelbus abstimmen.
Planer Habig hatte sich dafür ausgesprochen, den Verkehr in diesem bereits sehr engen Bereich auf eine Spur zu reduzieren und mit haltenden Bussen für eine zusätzliche Verkehrsberuhigung zu sorgen – denn dort könnten die Autos dann nicht überholen und müssten warten. Die Einengung wurde vom Bauausschuss abgelehnt. Gerade auf solche Verkehrsberuhigung legte Thomas Habig aber großen Wert – besonders vor dem Ernst-Haeckel-Gymnasium. Dort soll eine gut 80 Meter lange Verkehrsinsel als Querungshilfe für die Schüler entstehen. Rechts und links davon sind insgesamt fünf Haltestellen für die Schulbusse geplant. Der Grundgedanke: Wenn die Busse halten, kann aufgrund der langen Verkehrsinsel kein Auto mehr überholen. Dies sorge für mehr Sicherheit vor der Schule, so Habig. Direkt an der Kemnitzer Straße hat er insgesamt sechs Kurzeit-Parkplätze für Eltern, die ihre Kinder holen und bringen, vorgesehen. Seitens der Abgeordneten wurde bemerkt, dass viele Gymnasiasten selbst mit dem Auto fahren und Parkplätze gerade in diesem Bereich rar seien. Eine Lösung wurde am Mittwoch nicht gefunden.
Ein weiterer Wehrmutstropfen gerade für die traditionsbewussten Werderaner: Das Pflaster soll laut aktuellen Planungen einer Asphaltdecke weichen. Der Bauausschuss forderte, darüber noch einmal ausgiebig zu diskutieren. Allerdings bleibt dafür nicht mehr viel Zeit, denn die Stadtverordnetenversammlung soll Ende November die Planungen beschließen, um mit der Ausschreibung zu beginnen, kündigte Werders Beigeordnete Beate Rietz (SPD) an. Thomas Lähns
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