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Potsdam-Mittelmark: Kik kommt nach Michendorf

Gemeindevertreter segnen Geschäftshaus ab

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Michendorf - Der Textil-Discounter Kik hat jetzt verbindlich zugesagt, eine Filiale in Michendorf zu eröffnen. Auf der Gemeindevertretersitzung am Montagabend erklärte Architekt Bernd Müller, dass der Billig-Anbieter den Mietvertrag mit der Bonus Immobilien Betriebs- und Verwaltungs-Gesellschaft unterschrieben habe. Der Berliner Investor will auf dem Supermarktgelände an der Luckenwalder Straße ein neues Geschäftshaus errichten, Müller ist der zuständige Planer. Neben Kik soll hier eine Apotheke einziehen. Damit sind zwei künftige Mieter für das Objekt sicher.

In Anbetracht dieser Neuigkeit haben die Gemeindevertreter dem Neubau ihr Einvernehmen erteilt – mit einer knappen Mehrheit von elf zu neun Stimmen. Denn der neue Laden wird größer als erwartet: War am Anfang noch von 500 Quadratmetern die Rede, soll nun eine 700 Quadratmeter große Einkaufshalle mit Kopfbau neben Edeka und Aldi geschaffen werden. Der Ortsbeirat Michendorf hatte dies bereits abgelehnt, auch weil er ein Abwandern der Kunden aus der Ortsmitte befürchtet – zumal bislang noch nicht sicher war, dass Kik auch wirklich kommt. Dass das Einverständnis der Gemeinde nicht vom Mieter abhängig gemacht werden dürfe, erläuterte Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed. „Das wäre rechtlich anfechtbar“, sagte er. Die endgültige Zustimmung für das Bauvorhaben muss der Landkreis erteilen.

Warum die Ladenfläche größer als geplant wird, hatte Planer Müller bereits im Hauptausschuss erläutert: Kik fordere mindestens 500 Quadratmeter, für die Apotheke wäre dann kein Platz mehr gewesen. Trotzdem stimmten unter anderem die Fraktionen SPD und Grüne gegen das Vorhaben. „Kik ist keine günstige Ergänzung für das Sortiment in Michendorf“, so Gemeindevertreter Andree Halpap (Grüne) leicht Nase rümpfend. Im Übrigen könne der Discounter schon in einem halben Jahr wieder ausziehen und dann ein Mieter kommen, der mit Geschäften in der Ortsmitte konkurriert. Grünen-Fraktionschefin Claudia Günter kritisierte, dass der Billigmarkt seine Produkte „unökologisch“ und „unsozial“ herstellen ließe. Kik selbst scheint derweil kaum bemüht, Vorbehalte abzubauen: Der neueste Werbeslogan aus dem Munde von Verona Poth, die in einer 15,99-Euro Jacke vom Prospekt lächelt: „Besser als wie gedacht.“Thomas Lähns

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