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Wolfgang Kohlhaase zu Gast in Werder: Kinofilme auf der Theaterbühne Wolfgang Kohlhaase
Werder (Havel) - Das Werderaner Theater Comédie Soleil wird zum Kinosaal. Der Verein Kino Kultur Werder will im Theater künftig regelmäßig Filme zeigen, nachdem der Spielbetrieb im Scala-Kino bereits im Oktober vergangenen Jahres eingestellt wurde.
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Werder (Havel) - Das Werderaner Theater Comédie Soleil wird zum Kinosaal. Der Verein Kino Kultur Werder will im Theater künftig regelmäßig Filme zeigen, nachdem der Spielbetrieb im Scala-Kino bereits im Oktober vergangenen Jahres eingestellt wurde. Den Anfang macht am 21. Mai die Vorführung von „Als wir träumten“ von Andreas Dresen, nach der es ein Gespräch mit dem Drehbuchautor Wolfgang Kolhaase geben soll.
Mit Kohlhaase als Gast will der Kino- Verein gleich zu Beginn einen Höhepunkt setzen, wie der Vereinsvorsitzende Jens Schneider den PNN sagte. Für die Vorführung werde schlicht eine Leinwand quer über die Bühne gespannt und ein Projektor aufgestellt. Schneider zufolge hatten die Vereinsmitglieder erst Bedenken, dass es zu improvisiert wirkt. „Vor einem Monat haben wir es aber erstmals ausprobiert und gemerkt, dass in dem kleinen Theatersaal echte Kino-Atmosphäre aufkommen kann“, so der Vereinsvorsitzende.
Im vergangenen Frühjahr hatte sich der Verein gegründet, als der Betreiber des Scala-Kinos, Knut Steenwerth, den regulären Betrieb einstellte. Zu hoch seien die Betriebskosten von rund 2000 Euro monatlich für die wenigen Zuschauer gewesen. Die Film-Enthusiasten organisierten daraufhin selbst ein Programm und zeigten mittwochs und sonntags je zwei Filme. Steenwerth stellte den Saal zur Verfügung. „Wir konnten die Besucherzahl auch etwas erhöhen, zu einigen Veranstaltungen kamen 70 Gäste“, so Schneider. Bevor der Verein sich um die Filme kümmerte, kamen Knut Steenwerth zufolge oft nur drei Besucher, manchmal gar keiner.
Im Oktober endete die Zusammenarbeit jedoch, da die Heizkosten des 1940 erbauten Kinos zu hoch waren. Seither will Steenwerth das Gebäude für 360 000 Euro verkaufen oder ab 2 600 Euro monatlich vermieten, auch die Umwandlung in Wohnungen war zeitweise im Gespräch (PNN berichteten).
Im Theater will der Verein später alle zwei Wochen Filme zeigen. Die regelmäßigen Vorstellungen sollen Jens Schneider zufolge im Herbst beginnen, im bevorstehenden Sommer hätte es mangels Zuschauer keinen Sinn. „Außerdem sind wir nur eine Handvoll aktiver Mitglieder, die die Veranstaltungen in ihrer Freizeit organisieren.“
Auf den Theaterbetrieb –Vorstellungen gibt es freitags bis sonntags – sollen die Filmvorführungen keine Auswirkungen haben. Auf einen festen Spieltag habe man sich laut Schneider noch nicht geeinigt. Fest stünden jedoch die Preise: Für den Abend mit Wolfgang Kolhaase soll der Eintritt neun Euro kosten, normale Vorführungen später acht Euro. Damit lägen die Preise auf dem Niveau herkömmlicher Kinos. Enrico Bellin
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