Potsdam-Mittelmark: Kita am Park geht auf Abstand
Stadt ändert Entwürfe für Neubau. Dadurch sollen Kosten gespart und ein Rechtsstreit vermieden werden
Stand:
Beelitz - Die Beelitzer Stadtverwaltung hat jetzt noch einmal die Pläne für den Kita-Neubau am Liebknecht-Park überarbeiten müssen. Wie Bürgermeister Bernhard Knuth (BBB) auf der jüngsten Stadtverordnetenversammlung mitteilte, hätte sonst ein Rechtsstreit mit den Grundstücksnachbarn gedroht. Denn nach der bisherigen Variante hätten die aufgrund der Grenzbebauung ihre Fenster zumauern müssen. Nun geht der Kita-Bau auf sieben Meter Abstand. Mit Zustimmung der Stadtverordneten soll das neue Kitahaus nun sieben Meter weiter nach Nordwesten in Richtung Park rücken. Damit kann jetzt in die konkrete Planung gegangen und der Bauantrag noch im Juli gestellt werden.
70 neue Kita-Plätze sollen in dem Gebäude entstehen, damit können am Standort künftig insgesamt 100 Kinder betreut werden. Das Projekt ist mit knapp 1,2 Millionen Euro Baukosten veranschlagt – weit weniger als noch Anfang des Jahres zu hören war. Damit setzt Bürgermeister Knuth – seit zwei Monaten im Amt – seinen Sparkurs für die zahlreichen geplanten Investitionen in der Spargelstadt fort.
In den vergangenen Wochen hatte Knuth bereits die Pläne für den Freibad-Umbau und die Entwürfe für den Ausbau des Postmuseums auf den Prüfstand gestellt und Einsparmöglichkeiten aufgezeigt. Der Kita-Neubau soll nach aktuellen Entwürfen nun eine einfache U-Form erhalten und muss nicht mehr an das vorhandene Kita-Gebäude angegliedert werden – er steht also separat. Dadurch muss man laut Variantenuntersuchung nun auch keine aufwendigen Anschlusskonstruktionen mehr zu planen. Schließlich könnten die Auswirkungen auf das Nachbargebäude, zum Beispiel Risse durch die Bauarbeiten, reduziert werden. Ein weiterer Vorteil: Im Bereich an der Karl-Liebknecht-Straße ist Platz für eine neue Spielfläche. Auf den Einbau von Oberlichtern für das Gebäude soll darüber hinaus verzichtet werden, dafür sollen an der südwestlichen Fassade zusätzliche Fenster entstehen. Ein Nachteil: Für den versetzten Bau müssen mehr Bäume gefällt werden als ursprünglich geplant. Denn der westliche Flügel ragt in den Park hinein.
Die Stadtverordneten stimmten der neuen Variante zu, auch wenn es weitergehende Vorschläge gab. Elke Seidel von den Grünen sprach sich dafür aus, den Kita-Bau als energiesparendes Passiv-Haus zu planen. „Leider ist von Anfang an kein Wert auf ein wirklich energieeffizientes, wenig verbrauchendes Gebäude gelegt worden“, erklärte Seidel. Die Beelitzer Bauverwaltung wies darauf hin, dass die Passivhaus-Bauweise gut 250 000 Euro mehr kosten würde.
Planerin Kerstin Sombrowski vom Potsdamer Büro S&P hatte für die Verwaltung die Voraussetzungen zusammengetragen. Dazu würden unter anderem eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, hohe Dämmstoffstärken in der Gebäudehülle sowie Fenster mit Wärmeschutz-Verglasung gehören. Viele Aspekte seien heute aber bereits Standard, argumentierte Seidel, die die Mehrkosten in dieser Höhe anzweifelt. Sie forderte, dass wenigstens mit Erdwärme geheizt wird. Thomas Lähns
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: