Potsdam-Mittelmark: Kitas, Büros und Praxen waren Ziel von Diebesduo
Serie von 12 Straftaten in Werder, Potsdam und Belzig aufgeklärt / Geschwisterpaar auf freiem Fuß
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Serie von 12 Straftaten in Werder, Potsdam und Belzig aufgeklärt / Geschwisterpaar auf freiem Fuß Werder/ Potsdam/ Belzig. In Brandenburg (Havel) wurde es ihnen zu unsicher, da wichen sie nach Werder, Potsdam und Belzig aus: Einem polizeibekannten Geschwisterpaar – für Eigentumsdelikte in Brandenburg bereits bekannt – konnte jetzt mit einer ganzen Reihe von Diebstählen außerhalb der Havelstadt in Verbindung gebracht werden. Nach Ermittlungen der Kripo Brandenburg (Havel) hat das Duo von Mai 2003 bis Februar 2004, vor allem in Werder, Potsdam und Belzig, Kindergärten, Arztpraxen, Wohnhäuser und Büros beklaut. Die 18-jährige A. und der 16-jährige P. machten selbst vor dem Friedhof in Werder nicht halt: Zwei älteren Damen wurden die Handtaschen gestohlen – 800 Euro Bargeld wurden dabei erbeutet. Nicht nur die Fahrlässigkeit der Täter, sondern auch der Bestohlenen, führte zum Ermittlungserfolg: In zwei Fällen wurden Portmonees beiseite gebracht, in denen sich EC-Karten mit Geheimzahlen (!) befanden. Als die beiden Brandenburger damit Geld von der Bank abhoben, wurden sie von Überwachungskameras erfasst. Durch die Fotos konnten sie schließlich dingfest gemacht werden. So konnte unter anderem der Diebstahl einer Geldbörse mit zwei EC- Karten aus der Kita am Bisamkietz in Potsdam am 19. August aufgeklärt werden. Das Duo hatte vorgegeben, einen Praktikumsplatz zu suchen. Das abgelenkte Personal bemerkte nicht, wie das Büro durchsucht wurde. Leicht gemacht wurde es den Beiden offenbar auch durch offene Wohnungstüren: Am 18. Juni betraten sie in Werder, Eisenbahnstraße, eine Wohnung und durchsuchten das Kinderzimmer. Beute: Geldbörse, Fotoapparat, Dokumente und EC-Karte. Bei der Sparkasse Werder wurden 300 Euro abgehoben, später wurde in Brandenburg weitere Male der Geldautomat bedient – um insgesamt 2000 Euro wurde der Kontoinhaber erleichtert. Auch das Landratsamt in Belzig dürfte Bekanntschaft mit den skrupellosen Teenagern machen. Am 2. Februar wurde kurz vor der Mittagspause aus einem Büro, diesmal nur durch die Schwester, ein Handy (Wert: 150 Euro) geklaut. Eine halbe Stunde vorher hatte A. in der Kita Tausendfüßler in Belzig ein Portmonee mitgehen lassen. Da es weder EC-Karte noch Geheimzahl enthielt, wurde es wieder weggeworfen. Aus einem Haus in der Niemegker Straße stahl sie am selben Tag auf dem Hausflur zwei Armbanduhren. Die Bewohnerin war gerade im Bad und hörte die Geräusch. Als sie rauskam, war die Diebin weg. Insgesamt wurden zwölf Straftaten aufgeklärt. Den verursachten Schaden beziffert Polizeisprecher Thomas Schmidt auf 4000 Euro. Der 16-jährige P. gab in seiner Vernehmung die Diebstähle zu. Er gab weiter an, dass er und seine Schwester sich nicht mehr trauten, in der Stadt Brandenburg zu stehlen, da sie die Polizei hier schon kennt. Die Ermittlungen gegen das Geschwisterpaar laufen noch, da der Verdacht besteht, dass die Beiden auch anderswo in der Region aktiv geworden sind. Sie sind auch schon mehrfach in Berlin nach Diebstählen aus Kitas gestellt worden. Verurteilt wurden sie bislang allerdings noch nicht. Dass sie als jugendliche Intensivtäter geführt werden, hat auch nach den jüngsten Fällen bislang zu keinen Konsequenzen geführt. Die beiden Beschuldigten sind nach ihrer Vernehmung vorerst wieder entlassen worden. Eine Täterbeschreibung lieferte die Polizei gestern nicht – sie wäre zum Selbstschutz der Bevölkerung wohl angebracht gewesen HKX
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