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Potsdam-Mittelmark: Kleine Bühne auf dem Weg zum Theater

Regisseur Patzer geht in die Offensive und beplant Gemeindegrundstück

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Michendorf - Im Ringen um eine neue Spielstätte für die „Kleine Bühne Wilhelmshorst“ ist Theaterregisseur Siegfried Patzer jetzt in die Offensive gegangen. In einem offenen Brief an Bürgermeisterin Cornelia Jung bietet er an, einen Theaterneubau auf dem Gelände hinter dem Gemeindezentrum in der Wilhelmshorster Dr. Albert-Schweitzer-Straße zu errichten. Dies ist ihm vor geraumer Zeit vom damaligen Ortsbürgermeister Gerd Sommerlatte (UWG) angeboten worden. Dafür hat Patzer vier verschiedene Planungsvarianten von einem Architekten erarbeiten lassen.

Die Baukosten schätzt er auf 300 000 Euro, 250 000 würde der renommierte Berliner Regisseur und Neu-Wilhelmshorster aus eigener Tasche investieren. Die restliche Summe müsse durch die Gemeinde oder anderweitige Sponsoren abgedeckt werden. Patzer lässt der Gemeinde aber auch eine zweite Option offen: Er würde ein Grundstück, vielleicht auch an anderer Stelle, kaufen und das Projekt allein umsetzen. „Zwar wäre meine Investition dann noch größer, jedoch könnte ich frei und zügig handeln und hätte durch die geschaffenen Werte eine gewisse Form der Absicherung.“

Zum 100-jährigen Ortsjubiläum im vergangenen Jahr hatte Patzer die Schauspielgruppe aufgebaut, seitdem gibt es regelmäßig Vorstellungen im Gemeindezentrum Zum Apfelbaum. Der Traum von einer eigenen Spielstätte in der Großgemeinde blieb bislang unerfüllt. Der Regisseur hatte verschiedene Standorte in Betracht gezogen, die sich letztendlich alle als ungeeignet erwiesen haben (PNN berichteten): Das Teltomatgelände in Michendorf wartet noch immer auf eine Bebauung, die Sanierung der Turnhalle Hellerfichten wäre zu teuer und das Bahnhofsgebäude in Wilhelmshorst gehört noch der Bahn. Die will es zwar versteigern, das Risiko sei Patzer jedoch zu hoch, wie er vor geraumer Zeit sagte.

Der Regisseur kann eine Menge Erfahrungen und ein vielversprechendes Nutzungskonzept vorweisen: Theater mit Profis und Laien in wechselnder Besetzung für ein kleines Publikum – als intimere Alternative zu Theatern in Berlin und Potsdam. Die Unterstützung aus der Gemeinde war bisher eher ideell, wie Patzer selbst in dem offenen Brief beklagt. „Meine Bemühungen haben sich praktisch fortwährend im luftleeren Raum bewegt.“ Er hätte sich gewünscht zu erfahren, ob die Gemeindevertretung überhaupt an einem solchen Vorhaben interessiert sei und ob man es der Unterstützung für würdig halte.

Immerhin: Grünen-Abgeordnete Claudia Günter brachte Patzers Anliegen in der jüngsten Gemeindevertretersitzung zur Sprache. Darüber diskutiert wurde immer noch nicht. Thomas Lähns

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