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Potsdam-Mittelmark: Kleine Künstler aus Tschernobyl

Weißrussische Kinder verbringen ihre Ferien in Wilhelmshorst

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Michendorf - Spaghettiessen im Nobelrestaurant, eine Fahrt im Feuerwehrwagen und als Krönung eine eigene Kunstausstellung. Die Ferienaktion für 40 weißrussische Kinder in Wilhelmshorst war wieder ein voller Erfolg. Wie in den vergangenen Jahren genossen die 9 bis 15 Jahre alten Gastkinder aus der Region um das durch eine Reaktorkatastrophe bekannt gewordene Tschernobyl drei erholsame Wochen in Wilhelmshorst und Umgebung. Morgen heißt es nun Abschied nehmen für Kinder und Gasteltern.

„Die gesundheitsfördernde Wirkung ist wissenschaftlich nachgewiesen“, erklärte Initiatorin Lotte Menzel vom Wilhelmshorster Verein „Aktion Tschernobyl-Kinder“. Doch auch ohne medizinischen Beweis kann die Vereinsvorsitzende den kleinen Weißrussen Freude und Erholung während ihres Aufenthaltes ansehen. Schon seit 1991 engagiert sie sich für die weißrussischen Kinder, die in den strahlenbelasteten Landstrichen aufwachsen müssen. Ausschließlich durch private Spenden organisiert der Verein den dreiwöchigen Aufenthalt.

Die erste Woche verbrachten die Weißrussen gemeinsam mit deutschen Kindern ihres Alters in der Heimvolkshochschule am Seddiner See, ehe sie anschließend von ihren Gasteltern zwei Wochen lang verpflegt wurden. „Wir haben auch viele ältere Paare, deren eigene Kinder aus dem Haus sind, die sich als Gasteltern melden“, sagte Menzel. Schön sei es natürlich auch, wenn sich Eltern mit Kindern im entsprechenden Alter finden.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Ferienaktion stand ein Kunstprojekt mit dem Titel „Freiräume entdecken“. Unter Anleitung des Wildenbrucher Künstlers Matthias Jurke malten die weißrussischen Kinder gemeinsam mit ihren deutschen Gastfreunden und einigen behinderten Kindern aus Beelitz Naturbilder auf Holzplatten. Ausgestellt werden die Kunstwerke nun im Foyer des Landesumweltministeriums, ehe die Gemeinschaftsausstellung nach Gomel in Weißrussland wandert.

Interessierte Gastfamilien können sich bereits jetzt für die nächste Ferienaktion anmelden. Die startet wie in den Vorjahren in der letzten deutschen Schulwoche vor den Sommerferien. Russischkenntnisse sind keine Pflicht.Tobias Reichelt

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