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Bebauungsplan steht für Windeignungsgebiet: Kleinere Räder in Sputendorf geplant

Stahnsdorf – Jetzt will Sputendorf Nägel mit Köpfen machen. In der jüngsten Ortsbeiratssitzung brachten die Sputendorfer einen Bebauungsplan auf den Weg, der den geplanten „Höhen-Wildwuchs“ der Windräder vor den Toren des Stahnsdorfer Ortsteiles verhindern soll.

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Stahnsdorf – Jetzt will Sputendorf Nägel mit Köpfen machen. In der jüngsten Ortsbeiratssitzung brachten die Sputendorfer einen Bebauungsplan auf den Weg, der den geplanten „Höhen-Wildwuchs“ der Windräder vor den Toren des Stahnsdorfer Ortsteiles verhindern soll. Die Sputendorfer folgen damit dem Rat des Berliner Rechtsanwaltes Christian Otto. Der Professor der Technischen Universität Berlin hatte den Bewohnern des Stahnsdorfer Ortsteils in einer Bürgerversammlung Ende September den Vorschlag unterbreitet, für das durch den Regionalplan Havelland-Fläming ausgewiesene Windeignungsgebiet „Genshagener Heide“ einen Bebauungsplan zu erstellen und darin Höhe und Abstände für Windräder nach eigenen Wünschen festzulegen.

Für Sputendorf ist es der letzte mögliche Weg, um sich nach monatelangem und bislang aussichtslosem Kampf der geplanten Wind-Giganten doch noch zu erwehren. „Der Beschluss ist gefasst“, sagte Ortsvorsteher Rolf-Denis Kupsch den PNN. Dennoch stehen Sputendorf und die Gemeinde Stahnsdorf noch am Anfang eines Prozesses. Der Aufstellungsbeschluss gebe die Richtung vor, Details seien im weiteren Verlauf noch anzupassen und zu besprechen, so Kupsch.

Nach dem jetzt vorliegenden Beschluss, der von den Stahnsdorfer Gemeindevertretern noch abgesegnet werden muss, soll das Windeignungsgebiet als „Sonstiges Sondergebiet“ festgesetzt werden. Die Nutzung von Windenergieanlagen soll zwar grundsätzlich zulässig sein. Auch soll der Bebauungsplan die Aufstellung von Windrädern nicht gänzlich verhindern, sie aber reglementieren. So sollen etwa Windkraftanlagen in ihrer Höhe auf maximal 150 Meter begrenzt werden. Diese Höhenbegrenzung gewährleiste die Errichtung von marktgängigen Anlagen und sei wirtschaftlich vertretbar, heißt es in der Vorlage. Störungen von Natur und Landschaft sollen verhindert werden, indem der Betrieb der Anlagen stellenweise eingeschränkt werde. „Etwa zu Zeiten, wo die Sonne den größten Schatten wirft“, so Kupsch. Um die Ziele der Planungen entsprechend zu sichern, hat der Ortsbeirat zudem für das Plangebiet eine Veränderungssperre erlassen. „Wir werden uns jetzt mit den Windkraftfirmen auseinandersetzen müssen“, erklärt der Ortsvorsteher. Eine Klage hält er für wahrscheinlich. „Es wird interessant sein, zu sehen, wie weit wir kommen“, sagt er.

Wie berichtet könnte in dem Gebiet zwischen Teltow, Stahnsdorf und Großbeeren ein Windpark mit bis zu zwei Dutzend Windenergieanlagen entstehen. Derzeit befinden sich sieben Windgiganten im Genehmigungsverfahren. Der größte Kritikpunkt: Mit knapp 200 Metern Höhe würden die Riesen die bestehenden Windräder noch um 60 Meter übersteigen. Neben Schall und Schatten fürchten die Bewohner auch negative Folgen für die Umwelt, etwa für Rast- und Zugvögel, die sich alljährlich auf den Rieselfeldern niederließen.

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