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Potsdam-Mittelmark: Knut oder Kompost
Die Abfallentsorgung bereitet Weihnachtsbaum-Großeinsatz vor, Feuerwehren organisieren „Knutfeste“
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Potsdam-Mittelmark - Die einen verheizen ihn beim „Knutfest“ in einer Art Freudenfeuer, bei anderen ist er schlicht ein Fall für die Müllabfuhr: Der ausgediente Weihnachtsbaum. Die Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark (APM) bereitet sich in diesen Tagen auf den alljährlichen Baum-Großeinsatz vor. Denn eigentlich sollen die Bäume nach evangelischer Tradition spätestens am morgigen 6. Januar aus den Stuben verschwinden.
Die APM-Mitarbeiter sind allerdings erst ab der kommenden Woche im Landkreis unterwegs. Der genaue Abhol-Termin für jede einzelne Straße ist im Abfallkalender oder im Internet unter: apm-niemegk.de nachzulesen. Bis Mitte Februar sollen alle Städte und Gemeinden „entnadelt“ sein, wie eine APM-Mitarbeiterin den PNN erklärte.
„Die Bäume stellt man an die Straße, genau wie eine Mülltonne“, sagte sie. Bei Exemplaren von mehr als zwei Meter Höhe sollte der Baum vorher geteilt werden: „Weil er sonst nicht in die Schnittvorrichtung passt.“ Auch Lametta oder Schmuck darf nicht mehr dranhängen, sonst bleibt der Baum am Straßenrand stehen. Nur „natur“, nehmen die Müllmänner die Bäume mit.
Denn zur Natur sollen sie auch wieder werden: Die mittelmärkischen Weihnachtsbäume landen in zwei Kompostieranlagen, wie die Mitarbeiterin erklärt: „Dort werden sie kleingeschreddert und dem Kompost beigesetzt.“ Das sorge für Belüftung im Kompost und eine „höhere Rotte-Temperatur“: „So kann man besser und schneller kompostieren.“
Wie viele Tannen, Fichten und Kiefern von den mittelmärkischen Haushalten abgeholt werden, weiß man bei APM nicht so genau. Gut möglich aber, dass es in diesem Jahr wieder weniger sind als im Vorjahr: Denn die den Schweden abgeguckten „Knutfeste“, bei denen die Weihnachtsbäume in großen Feuern verbrannt werden, werden auch hierzulande immer beliebter.
Schon in den vergangenen zwei Jahren waren „bedeutend mehr“ als die erwarteten 500 Gäste zum Werderaner Knutfest gekommen, wie Feuerwehrmann Andreas Bast berichtet. Am 16. Januar von 16 Uhr bis 23 Uhr heißt es auf dem Hartplatz in Werder (Havel) zum dritten Mal „Knut“: Das Fest mit Musik, Essen und Trinken wird erneut vom Feuerwehr-Förderverein gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr organisiert.
Neben Werder sollen die Weihnachtsbäume auch auf dem Caputher Krähenberg, auf der Festwiese in Phöben und auf dem Gelände des Honda-Autohauses in Geltow brennen. In Caputh verspricht die Freiwillige Feuerwehr am 9. Januar ab 17 Uhr für jeden mitgebrachten Baum sogar einen Glühwein oder einen Kinderpunsch als Freigetränk. Ebenfalls am 9. Januar ab 16 Uhr werden in Phöben gegenüber dem Feuerwehr-Gerätehaus die Weihnachtsbäume feierlich verabschiedet. In Geltow wird am 16. Januar ab 15 Uhr gefeiert. Gegen 17 Uhr ist dort ein Fackelumzug für die kleinen Gäste geplant. Jana Haase
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