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Michendorf: Kompromiss für neues Bau-Areal

Michendorf - In der Diskussion um das Baugebiet „Nördlich der Bahnstraße“ in Michendorf hat der Investor einen geänderten Plan vorgelegt. Der neue Plan sieht eine weniger dichte Bebauung vor.

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Michendorf - In der Diskussion um das Baugebiet „Nördlich der Bahnstraße“ in Michendorf hat der Investor einen geänderten Plan vorgelegt. Der neue Plan sieht eine weniger dichte Bebauung vor. Vier der elf geplanten Häuser werden nur dreigeschossig sein, also kein ausgebautes Dachgeschoss bekommen. Bei den übrigen sieben Gebäuden sind weiterhin drei Geschosse und ein sogenanntes Staffelgeschoss vorgesehen. Daneben vergrößerte der Investor Reinhard Mozigemba die Abstände zu den benachbarten Einfamilienhäusern.

Die neuen Stadtvillen sollen mit Tiefgaragen ausgestattet werden und die Stellplätze verbindlich den künftigen Mietern zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich sollen nun zwei Kinderspielplätze auf dem Bau-Areal entstehen. Die Gemeindevertretung von Michendorf wird am Abend des heutigen Montags über die Planänderung beraten. Reinhard Mozigemba, der Eigentümer der rund 9300 Quadratmeter großen Fläche, hatte bereits Ende des vergangenen Jahres beantragt, den bis dahin gültigen Bebauungsplan zu ändern. Der Plan stammte bereits aus den 1990er-Jahren und hatte eine niedrigere und weniger kompakte Bebauung des Areals vorgesehen. Mozigemba erweiterte die zuvor dreistöckig geplanten Häuser um je ein Staffelgeschoss, was seiner Aussage nach „modernem Baugeschmack“ entspräche.

Viele Gemeindevertreter sowie die Bewohner der nahe gelegenen Einfamilienhäuser hatten erhebliche Bedenken geäußert, nachdem der Investor seine Pläne vorgestellt hatte. Durch die im Plan vorgesehene dichte und hohe Bebauung hätten viele Bewohner der nahe gelegenen Einfamilienhäuser nur noch wenig Lichteinfall gehabt. Auch für die künftigen Mieter der neuen Stadtvillen wäre ein wenig attraktives Wohnumfeld entstanden. „Von Fenster zu Fenster wären es nur sieben oder acht Meter“, hatte Andreas Henning (CDU), der Vorsitzende des Bauausschusses, Anfang Februar bemängelt. Überdies hatten Bürger in der Diskussion mit dem Investor und Vertretern der Gemeinde beklagt, dass der Plan einen wohnortnahen Infrastrukturausbau vernachlässige.

Auf Antrag der CDU und SPD hatte sich die Gemeindevertretung deshalb für eine Änderung des Bebauungsplans eingesetzt. Zur nun tatsächlich erfolgten Änderung äußerte sich Andreas Henning verhalten: „Es war nicht einfach, einen Kompromiss zu finden. Ob es ein guter Kompromiss ist, wird sich zeigen.“ Positiv sei, dass auf dem neuen Areal rund 100 neue Wohnungen entstünden, die die wachsende Gemeinde dringend brauche. Der SPD-Ortsvorsitzende Volker-Gerd Westphal zeigte sich erleichtert angesichts der Entwicklung: „Dass die Brüder Mozigemba jetzt ihre Pläne so schnell angepasst haben, ist keine Selbstverständlichkeit, denn sie hätten es auch auf einen Rechtsstreit mit der Gemeinde ankommen lassen können.“ 

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