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Potsdam-Mittelmark: Königsbrücke: Abriss unumgänglich? Sonderausschuss soll Verantwortung klären

Nuthetal - Lohnt sich die Sanierung der einsturzgefährdeten Königsbrücke in Rehbrücke? Bei der Beantwortung dieser Frage steht die Gemeinde vor einem Dilemma.

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Nuthetal - Lohnt sich die Sanierung der einsturzgefährdeten Königsbrücke in Rehbrücke? Bei der Beantwortung dieser Frage steht die Gemeinde vor einem Dilemma. Sinnvoll wäre die Investition nur, wenn auf der andern Nutheseite öffentliche Wege eingerichtet werden können. Bislang war die Brücke nämlich quasi eine Sackgasse, die auf unzugängliches Ackerland führt. Bis das Bodenordnungsverfahren abgeschlossen ist, werden aber wohl noch Jahre vergehen. Bis dahin muss längst entschieden sein, was mit dem maroden Bauwerk geschehen soll. Im Zweifelsfall droht der Abriss. Vor wenigen Wochen war durch ein Gutachten bekannt geworden, dass die Tragekonstruktion der Königsbrücke gravierende Mängel aufweist (PNN berichteten), seitdem ist sie gesperrt. Auf der Sitzung des Hauptausschusses legte Bauamtsleiter Torsten Zado eine erste sehr vorsichtige Schätzung vor, was es kosten würde, das Bauwerk in Ordnung zu bringen: rund 70000 Euro, was die Anwesenden mit tiefem Durchatmen quittierten. Es werde auch nicht billiger, die Sanierung nur für Fußgänger und Radfahrer zu machen, da die Tragekonstruktion ohnehin erneuert werden müsse. Eine genaue Zahl soll das Gutachten eines Ingenieurbüros bringen. Das tiefe Loch im Haushalt von Nuthetal erlaubt in absehbarer Zeit keine größeren Investitionen. Wenn allerdings eine Einbindung der Königsbrücke in ein Wander- oder Radwegenetz gelänge, könnte es für die Sanierung Fördergelder geben, wodurch die Gemeinde entlastet würde. Für das Gebiet jenseits der Nuthe, das zu Drewitz gehört, läuft zurzeit ohnehin ein Bodenordnungsverfahren als Ausgleich für den Ausbau der Medienstadt Babelsberg. Dass das allerdings im Sinne der Nuthetaler ausgeht, daran hat Torsten Zado gewisse Zweifel. Ein Raumordnungsverfahren lasse sich nur mit Zustimmung der privaten Eigentümer abschließen. Und dass die alle bereit seien, ihren Boden der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, hält Zado für unwahrscheinlich. Davon abgesehen werde das Verfahren sich noch über Jahre hinziehen. Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) plädierte dafür, Kontakt zum Landkreis aufzunehmen, der ebenfalls ein Ordnungsverfahren in dem Gebiet betreibe. Um zu klären, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass die Fehler in der Konstruktion nicht schon bei der Abnahme entdeckt wurden, schlug Rainer vom Lehn (UBI/Grüne/IWA) einen Sonderausschuss vor. Der soll auch klären, wieso die Mängel bei späteren Prüfungen nicht auffielen. „So machen wir die Sache transparent und verhindern, dass im Ort Gerede entsteht“, begründete vom Lehn seinen Vorschlag und stieß auf Zustimmung. Bis zur nächsten Sitzung der Gemeindevertreter am 10. August soll jede Fraktion einen Vertreter für den Ausschuss benennen. Das Gremium könnte den Ausschuss dann mit seiner Arbeit beauftragen. Volker Eckert

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