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Potsdam-Mittelmark: Kreis plant Bettenprämie

Ausbau von Gästeherbergen soll mit bis zu 10 000 Euro bezuschusst werden

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Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis will den Ausbau von Übernachtungsmöglichkeiten in kleinen Pensionen und privaten Haushalten fördern. So sollen Herbergsbetriebe, die weniger als 20 Betten anbieten, künftig einen Zuschuss für die Erweiterung ihrer Kapazitäten oder die Modernisierung ihrer vorhandenen Gästezimmer erhalten. Mit bis zu 2 500 Euro pro Zimmer sollen solche „kleinteiligen Investitionen“ künftig unterstützt werden. Sollte der Kreistag auf seiner Sitzung am 8. Oktober die Richtlinie befürworten, können noch in diesem Jahr 80 000 Euro ausgezahlt werden. Ab 2010 soll der Fördertopf auf jährlich 300 000 Euro anwachsen. Die Mittel sollen aus dem Haushalt kommen.

Damit will sich der Landkreis für zwei Großereignisse in naher Zukunft wappnen: Den Deutschen Wandertag, der 2012 im Fläming ausgerichtet wird, und die Bundesgartenschau an der Havel im Jahr 2015. Zirka 30 000 Gäste sind beim diesjährigen Wandertag im hessischen Willingen dabei gewesen – eine Zahl, die laut dem Chef des Märkischen Wanderbundes Havelland-Fläming, Lothar Koch, auch in der Mittelmark erreicht werden könnte. Solchen Erwartungen stehen allerdings sehr begrenzte Übernachtungskapazitäten gegenüber: Laut Zählungen des Tourismusverbandes Fläming gibt es 7500 Betten in mittelmärkischen Hotels und Pensionen sowie 2 500 weitere in privaten Herbergsbetrieben. „Es gibt noch viele Lücken“, sagte Vize-Landrat Christian Stein (CDU) auf der jüngsten Sitzung des Kreis-Innenausschusses. Bisherige Vorschläge für die Unterbringung der Gäste des Deutschen Wandertages haben Erlebnischarakter, sehen sie doch neben der Einquartierung von Wanderern bei Familien auch die Übernachtung in ausrangierten Schlafwagen der Deutschen Bahn oder den Bau einer Wohn-Wagenburg in Brück vor. Viele Gäste werden wohl auch in den Städten Brandenburg (Havel), Potsdam und Berlin übernachten.

Die Idee des Fördertopfes geht zurück auf einen Strategieentwurf von Landrat Wolfgang Blasig (SPD) zur künftigen Entwicklung der Mittelmark, der bereits im Sommer vom Kreistag beschlossen wurde. Demnach sollen in den kommenden drei Jahren insgesamt 900 000 Euro zur kleinteiligen Tourismusförderung bereitgestellt werden. „Wir starten jetzt die Anlaufphase und gehen im kommenden Jahr in die Vollen“, sagte Wirtschaftsförderin Eveline Vogel im Ausschuss. Nach Gesprächen mit den Bürgermeistern und Amtsdirektoren habe sich der Bedarf bestätigt, denn gerade der kleinteilige Tourismusbereich werde mit Landes-Fördertöpfen nicht abgedeckt. Für die Vergabe der Mittel wird der Stab für Wirtschaftsförderung zuständig sein.

Gefördert werden sollen laut Richtlinie neben Pensionszimmern auch „Bau- und Ausstattungsmaßnahmen“ auf Campingplätzen, Rast- und Wasserwanderrastplätzen sowie Kneippbecken. Bis zu 80 Prozent der Kosten können vom Kreis übernommen werden, wobei der Antragsteller maximal 10 000 Euro beantragen kann. Dafür müssen die Gästequartiere dann aber auch zertifiziert und mindestens sechs Jahre lang angeboten werden. Anträge können nicht nur Privatpersonen stellen: Auch mittelmärkische Kommunen und Vereine können Fördermittel bekommen, wenn sie zum Beispiel Rastplätze schaffen. Thomas Lähns

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