Potsdam-Mittelmark: Kreiselternrat begrüßt Einsicht des Ministers
Elternsprecher Köhler: Volksinitiative zum Thema Vergleichsarbeiten wird wohl abgesagt
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Potsdam-Mittelmark - Der Kreiselternrat Potsdam-Mittelmark hat die Überlegungen von Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) zum Thema Vergleicharbeiten begrüßt. Im November hatte es für die sechsten Klassen in Brandenburg gegen den Widerstand von Elternvertretern und Lehrergremien erstmals zentrale Prüfungen in den Fächern Deutsch und Mathematik gegeben, deren Ergebnisse mit 40 Prozent in die Halbjahresnote eingeflossen sind.
Am Mittwoch hatte Rupprecht den Protesten nachgegeben und angekündigt, dass die Arbeiten künftig wohl nur noch zu 20 Prozent in die Endnote einfließen sollen (PNN berichteten). Der Kreiselternrat hatte zuvor bereits eine Volksinitiative angekündigt. Ob sie stattfindet, sei nunmehr offen, sagte der Sprecher des Kreiselternrats, Martin Köhler, gegenüber den PNN. „Wir wollen erstmal abwarten, ob Minister Rupprecht seine Ankündigung auch umsetzt und wir uns annähern können.“
Rupprechts Ankündigung sei ein erster Schritt auf die Eltern zu. „Wir fragen uns natürlich, warum der Minister erst jetzt erkennt, dass die hohe Gewichtung falsch ist. In sämtlichen Mitwirkungsgremien wurde diese hohe Gewichtung nach intensiven Beratungen abgelehnt“, sagte Köhler. Sie erzeuge unnötig Druck und belastet das Klima in den Grundschulen, Elfjährigen würde bei einem schlechten Abschneiden der Bildungsgang zum Abitur verwehrt. „Dennoch wurde dieses Verfahren – wider besseren Wissens – eingeführt“, so Köhler.
Er sprach sich gestern dafür aus, sich auch von den 20 Prozent zu verabschieden und die Vergleichsaarbeiten stattdessen wie normale Klassenarbeiten zu bewerten. „Pädagogisch sind weder eine besondere Gewichtung von 40 noch von 20 Prozent auf dem Halbjahreszeugnis zu begründen.“ Rupprecht sollte eingestehen, einen Fehler begangen zu haben, und konsequent nachbessern, so Köhler.
Im November hatte das schlechte Abschneiden bei den Zentralen Prüfungen bei 372 Schülern im Land dazu geführt, dass sie sich nicht für einen Gymnasiumsplatz bewerben konnten. Sie sollen nun mit einem zweitägigen „Probeunterricht“ eine zweite Chance erhalten. hkx
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