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Potsdam-Mittelmark: Kreiselternrat kritisiert aktuelle Ausfallstatistik

Vertretungsreserve an Schulen soll erhöht werden

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Potsdam-Mittelmark - Der Kreiselternrat hat die hohe Zahl von Ausfallstunden an den mittelmärkischen Schulen kritisiert. Eine vom Staatlichen Schulamt vorgelegte Vertretungsstatistik bezeichnete Kreiselternratssprecher Martin Köhler gegenüber der Presse als „Täuschung der Öffentlichkeit“.

Zuvor hatte Schulrat Eckhard Dörnbrack auf einer Sitzung des Kreiselternrates die aktuelle Ausfallstatistik für Potsdam-Mittelmark vorgestellt. Demnach habe das laut Stundenplan zu erteilende Stundensoll aller Lehrkräfte im ersten Schulhalbjahr 2007/2008 insgesamt 503 694 Schulstunden über alle Schulformen hinweg betragen, so Köhler. Davon seien 33 001 Unterrichtsstunden nicht planmäßig erteilt worden. Dies entspreche einem Ausfall von insgesamt etwa 6,55Prozent.

In die Öffentlichkeit werde jedoch nur ein Ausfall von 1,31Prozent „ersatzlos ausgefallener Unterrichtsstunden“ kommuniziert, erklärte Köhler. „Der Kreiselternrat hält diese Verharmlosung des Unterrichtsausfalls für skandalös“ betonte er. „Die Statistik wird geschönt, da als vertretende Stunden auch das Zusammenlegen von Klassen, Kursen, Gruppen, der Wegfall von Teilungs-, Förder- und Wahlunterricht sowie Stillbeschäftigung zählen. Das erklärt auch die seit Jahren anhaltenden Unterschiede zwischen der Wahrnehmung von uns Eltern und der Statistik, die uns vorgaukelt, es sei ja alles gar nicht so schlimm“, so Köhler gegenüber der Presse.

Bemerkenswert sei aus Sicht des Kreiselternrates, dass von den nicht planmäßig erteilten Unterrichtsstunden etwa 4,75 Prozent durch Krankheit der Lehrkräfte entstanden sind – in einigen Schulformen liege dieser Wert sogar bei zehn Prozent.

Der Kreiselternrat Potsdam-Mittelmark fordere daher von den politisch Verantwortlichen im Land, diese Mängelverwaltung im Bildungsbereich zu beenden. Das Land dürfe nicht länger zu Lasten der Bildung unserer Kinder sparen.

Die Vertretungsreserve müsse auf 6 Prozent verdoppelt werden, um dem tatsächlichen Unterrichtsausfall an den Schulen von mehr als 6 Prozent begegnen zu können. Das Zusammenlegen von Klassen, Kursen, Gruppen, der Wegfall von Teilungs-, Förder- und Wahlunterricht sowie Stillbeschäftigung seien keine qualitativ geeignete Vertretungsform und daher zu vermeiden, so Köhler

Zudem müsse sich das Land umgehend mit dem hohen Krankenstand der Lehrkräfte auseinandersetzen und geeignete Gesundheitsförderprogramme auflegen, um den durch Krankheit bedingten Unterrichtsausfall nachhaltig zu minimieren.

„Grundsätzlich gehören die Rahmenbedingungen, unter denen Schule in Brandenburg stattfindet, auf den Prüfstand“, betonte Köhler. Nachteilige Bedingungen für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte seien zu Gunsten einer zukunftsorientierten Bildung im Land Brandenburg zu beenden. ldg

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