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NABU und Grüne Liga beklagen Vogelsterben: Kritik an Spargelanbau unter Folie
In den kommenden Wochen beginnt der Spargelanbau, auf den Feldern rund um Beelitz ist dann auch wieder Folie im Einsatz. Naturschützer kritisieren das.
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Beelitz - Die Grüne Liga und der Naturschutzbund NABU haben erneut den Spargelanbau unter Folie kritisiert, der in den kommenden Wochen wieder auf den Feldern rund um Beelitz beginnen wird. Durch den Einsatz der Folie können zwar Landwirte den Spargel früher ernten und eigenen Angaben zufolge auf Unkrautvernichter verzichten. Für Vögel sei diese Anbaumethode allerdings eine Bedrohung. Außer dem Spargel können aufgrund der Folie keine anderen Pflanzen wachsen, wodurch es gleichzeitig weniger Insektenvielfalt gibt. Dadurch fehle vielen Vogelarten die Nahrung, zusätzlich gingen Brutflächen verloren. Die Folge: Viele Vogelarten würden lokal aussterben. Mittlerweile betreffe dies 21 Vogelarten, die lange Zeit im europäischen Vogelschutzgebiet „Mittlere Havelniederung“ heimisch waren, darunter besonders streng geschützte Arten wie der Rotmilan und die Sperbergrasmücke.
Nachdem ein Dialog zwischen Spargelbauern, Naturschützern, betroffenen Anwohnern und zuständigen Behörden im vergangenen Jahr gescheitert sei, fordern Grüne Liga und NABU ein Verbot von Folienbespannung in Europäischen Vogelschutzgebieten. Schreite die Behörde bis zum 10. März 2017 nicht ein, erwägen NABU und Grüne Liga eine gerichtliche Überprüfung. Benjamin Raschke, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Brandenburger Grünen-Fraktion, begrüßt den Vorstoß: „Ich erwarte, dass das Land seiner Verantwortung für den Naturschutz gerecht wird. Dem Gemüseanbau unter Folie in Schutzgebieten müssen Grenzen gesetzt werden.“
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