Potsdam-Mittelmark: Kulturausschuss diskutiert über Teltower Stadtfest
Teltow - Das diesjährige Teltower Stadtfest war am Montagabend Thema im Teltower Kulturausschuss. In diesem Jahr sei es schwierig gewesen, die notwendigen Sponsorengelder zusammenzubekommen, klagte Brando-Agenturchefin Stefanie Herfurth.
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Teltow - Das diesjährige Teltower Stadtfest war am Montagabend Thema im Teltower Kulturausschuss. In diesem Jahr sei es schwierig gewesen, die notwendigen Sponsorengelder zusammenzubekommen, klagte Brando-Agenturchefin Stefanie Herfurth. Technik, zwei Bühnen und die Ordnungskräfte wären teuer, hinzu kämen Kosten für die Vermarktung, sagte Herfurth. Die Ausschussmitgliedern erhielten eine Kostenübersicht. Doch trotz der Kosten von 175000 Euro sei das Fest „nicht besser geworden“, konstatierte Kulturausschuss-Vorsitzender Eberhard Derlig (FDP).
Man könne das Stadtfest ebenso gut nach Ludwigsfelde oder Rostock exportieren, weil es wenig mit Teltow zu tun habe, merkte Derlig an. Er vermisse den regionalen Bezug, die Vereine hätten am Wochenende vom 3. bis 5. Oktober nur auf einer Nebenbühne agiert. Der fraktionslose Erhard Wigand regte an, darüber nachzudenken, „ob wir das Fest im nächsten Jahr auch so haben möchten.“
Thema war auch die Sorge des „Netzwerkes Tolerantes Teltow“, dass eine zunehmende Präsenz rechtsextremer Festbesucher registriert hatte (PNN berichteten). Ausschuss- und Netzwerkmitglied Dirk Pagels (SPD) verwahrte sich allerdings gegen den Vorwurf, seine Initiative bezeichne das Fest als rechtsradikal. „Wir wollten nur darauf aufmerksam machen, dass sich diese Leute dort treffen.“
Agenturchefin Herfurth betonte denn auch, es sei ein breites Publikum auf dem Fest gewesen. „Und viele Multikultistände haben dazu beigetragen, dass die Atmosphäre friedlich war und es zu keinen Ausschreitungen kam“.
Auch der Leiter der Teltower Polizeiwache, Manfred Schröder, meldete sich in der Sitzung zu Wort. Polizei und Ordnungskräfte hätten sich bereits vor den drei Veranstaltungstagen getroffen und abgesprochen. Denn im Vorfeld sei die Polizei informiert worden, dass sich rivalisierende Jugendliche auf dem Festplatz verabredet hätten. Zudem sei ein Amokläufer angekündigt gewesen. Polizei und Ordnungskräfte hätten aber alles unter Kontrolle behalten. „Die Zusammenarbeit war hervorragend“, lobte Schröder. Lediglich ein Händler mit historischen Waffen habe einmal seinen Stand nicht besetzt gehabt. Weil da jeder Zugriff gehabt hätte, sei die Polizei eingeschritten, sagte Schröder.
Stefanie Herfurth bedauerte gegenüber den PNN, dass man nicht früher mit den Netzwerkinitiatoren ins Gespräch gekommen sei. Der Imageschaden für die Agentur sei groß und die Sache klebe nun auch an der Stadt, meinte Herfurth. Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) hat einen Gesprächstermin organisiert, um weiteren Missverständnissen vorzubeugen. Beim Kulturausschuss schwieg er zu der Diskussion. Kirsten Graulich
Kirsten GraulichD
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