zum Hauptinhalt
Ausflug mit Dienstauftrag. Einen Tag lang war der Landesfachbeirat in der Gemeinde Schwielowsee unterwegs. Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (l.) und Gemeindevorsteher Roland Büchner (2.v.l) führten sie per Rad und Wassertaxi bis nach Wildpark-West.

© M. Thomas

Von Hagen Ludwig: Kurs auf anerkannten Erholungsort

Landesfachbeirat auf Tour durch die Gemeinde Schwielowsee / Minister-Entscheidung im Sommer

Stand:

Schwielowsee – Wahrscheinlich im Juli soll die Entscheidung fallen, ob die Gemeinde Schwielowsee das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ erhält. Das kündigte der Vorsitzende des zuständigen Landesfachbeirates (LFB) am Mittwoch in Ferch an, bevor er gemeinsam mit seinen Kollegen zu einer Erkundungstour startete. Bürgermeisterin Kerstin Hoppe und Gemeinderatsvorsitzender Roland Büchner führten sie per Fahrrad und Wassertaxi zu den schönsten Flecken der Schwielowsee-Ortsteile – genau so, wie auch viele Urlauber die Region entdecken.

Zuvor präsentierte Kerstin Hoppe den Beiratsmitgliedern im Fercher Rathaus, dass die Gemeinde ihre „Hausaufgaben“ auf dem Weg zu einem anerkannten Erholungsort gemacht hat. Wie berichtet, hatte das Gremium im Oktober 2008 die Gemeinde schon einmal besucht. Am Schwielowsee wollte man wissen, ob es überhaupt Sinn habe, sich um den Titel zu bewerben. Es gab ein sogenanntes positives Vorvotum, verbunden mit einer ganzen Reihe von Empfehlungen. Ratschläge, die sehr ernst genommen wurden, wie die Bürgermeisterin nun Punkt für Punkt erläuterte. Eine Erholungsortkonzeption wurde erarbeitet, eine Mitarbeiterin für Tourismus in der Gemeinde eingestellt und das Leitsystem für Urlauber neu strukturiert. Vieles ist bereits sichtbar. 21 große Informationstafeln wurden aufgestellt – grüne, braune und weiße Hinweisschilder zeigen jetzt auf den ersten Blick jeweils den Weg zu Unterkünften und Gaststätten, Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Einrichtungen. An der Autobahn werben bereits zwei vier Meter breite Schilder für die Region Schwielowsee. Für 130000 Euro, davon 61000 Euro Fördergeld, wurde der Fercher Seeweg ausgebaut.

Und schließlich ein sehr wichtiges Kriterium: Die jährliche Gästezahl in allen drei Ortsteilen konnte seit 2007 von knapp 70 000 auf 77 466 erhöht wurden, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 2,1 auf 2,4 Tage. Das entspricht zwar noch nicht den offiziellen Vorgaben für einen Erholungsort – angestrebt werden vier Tage – doch auch der Fachbeirat sieht das wohl nicht so eng. „Die Kriterien stammen aus dem Jahr 1994, seitdem haben wir in Brandenburg bewusst den Aktivtourismus wie Radfahren und Wasserwandern gefördert. Viele Urlauber sind unterwegs und bewegen sich von Ort zu Ort“, sagte Martin Linsen gegenüber den PNN. Wichtig sei vielmehr eine differenzierte Struktur von Übernachtungsmöglichkeiten mit Campingplätzen, Hotels, Pensionen und Privatunterkünften – eine Palette, die Schwielowsee zu bieten hat. Für die Qualitätssicherung wäre wichtig, dass immer mehr Anbieter in der Gemeinde ihre Unterkünfte zertifizieren lassen.

Insgesamt sei deutlich geworden, dass in der Gemeinde sehr viel passiert ist und vor allem auch kräftig investiert wurde, so Linsen. Für ein abschließendes Urteil war es noch zu früh. Der Fachbeirat wird jetzt beraten und das Ergebnis den beiden Landesministern für Wirtschaft und Gesundheit vorlegen. Sie haben das letzte Wort darüber, ob Schwielowsee der 15. Erholungsort in Brandenburg wird.

Bürgermeisterin Hoppe zeigte sich am Abend nach der Rundfahrt, die bis nach Wildpark-West führte, optimistisch. Ziel sei es gewesen, alle Ortsteile in ihrer Gesamtheit zu präsentieren. Viele hätten letztlich an einem Strang gezogen, um das Prädikat für die gesamte Gemeinde und nicht nur für einzelne Ortsteile zu erringen. „Ich hoffe, wir konnten das gut übermitteln, so Hoppe,

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })