Potsdam-Mittelmark: Kurze Wege für Senioren
Im Werderaner Wachtelwinkel will die Awo betreutes Wohnen und stationäre Pflege besser vernetzen
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Werder (Havel) - Einfache Übergänge vom betreuten Wohnen zur vollstationären Pflege: Das ist das Ziel des Neubaus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Werderaner Seniorenzentrum Wachtelwinkel, für den am gestrigen Mittwoch der Grundstein gelegt wurde. 60 Pflegeplätze sollen in dem dreigeschossigen Neubau gegenüber dem bisherigen Altbau, in dem zur Zeit 74 Menschen wohnen, entstehen. „Unsere Bewohner suchen sich schon jetzt die Zimmer aus, in denen sie künftig wohnen wollen“, sagt Linett Schuldt, Leiterin der Einrichtung. Einschränkungen für die Bewohner durch die Bauarbeiten gebe es nicht.
Der Neubau, zum Teil mit Fördermitteln aus der Fernsehlotterie bezahlt und von der Berliner Volksbank finanziert, soll im August kommenden Jahres bezugsfertig sein. Danach sollen bis Herbst die Senioren aus dem Altbau einziehen, anschließend wird auch das 1991 bezogene Gebäude entkernt und umgebaut.
Im Altbau sollen dann 48 Einheiten für betreutes Wohnen entstehen, einige davon für Ehepaare. Im ersten Stockwerk sollen Wohngruppen für demente Menschen entstehen, im Erdgeschoss dann soziale Einrichtungen einziehen. So soll es für die Bewohner einen Friseur und eine Fußpflege geben. Auch die Sozialstation, die derzeit im Awo-Seniorenzentrum am Schwalbenberg untergebracht ist, soll in den Wachtelwinkel ziehen.
„Neu wird eine Schuldnerberatungsstelle, die wir hier zentral in Werder anbieten wollen“, sagt Christina Nase, Geschäftsführerin der Brandenburger Awo-Seniorenzentren. Der sanierte Altbau könnte im Sommer oder Herbst 2017 bezogen werden.
Der Altbau soll durch einen Gang mit dem neuen Pflegezentrum verbunden werden, im Gang soll es eine Cafeteria geben. „Für die Bewohner soll mit dem Konzept der Übergang vom betreuten Wohnen zur Pflegeeinrichtung einfacher werden, wenn er denn nötig wird“, so Linett Schuldt. Schließlich werden einige der derzeit 68 Mitarbeiter am Standort in beiden Häusern arbeiten.
„Auch für die Angehörigen ist der Wechsel zur stationären Pflege dann einfacher, da auch da die Ansprechpartner die gleichen sind“, so Schuldt. Die 49-Jährige leitet die Einrichtung seit zehn Jahren, arbeitet hier schon seit 29 Jahren.
Für die Awo wird der Wachtelwinkel die erste Einrichtung für betreutes Wohnen in Werder werden. Weitere seien laut Christina Nase vorerst nicht geplant. Auch die Lage für Pflegeplätze habe sich entspannt. „Wartelisten wie früher gibt es für die Plätze nicht mehr“, so die Geschäftsführerin. Trotzdem seien die Einrichtungen gut gefüllt, die Auslastung bei den Einrichtungen der Awo betrage etwa 95 Prozent.
Neben den 74 Senioren, die derzeit im Wachtelwinkel leben, betreut die Awo im Zentrum am Schwalbenberg derzeit 77 Menschen stationär und zwölf in Tagespflege. Dazu kommen noch einmal zwischen 80 und 100 Menschen, die ambulant betreut werden. Enrico Bellin
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