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Potsdam-Mittelmark: Lampenfieber im Pfötchenhotel

Vox drehte in Beelitz für Hunde-Casting-Show / Hotel um Hundestrand und Lehrpfad erweitert

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Beelitz · Schönefeld - Wer die Jury beeindrucken will, braucht Charisma, Talent und Persönlichkeit. Dann erst heißt es: „Du kommst in die nächste Runde.“ Für besondere Fähigkeiten gibt es Extra-Punkte, und kleine Allüren werden sogar gern gesehen – denn die machen einen Kandidaten erst interessant und liebenswert. Gestern wurde im Beelitzer Ortsteil Schönefeld „gecastet“. Doch ging es dabei nicht etwa um Models oder neue Musikgruppen, sondern um Hunde. Der Fernsehsender Vox dreht zurzeit für die Serie „Top-Dog – Deutschland sucht den Superhund“.

Die Reihe soll ab 24. Oktober um 20.15 Uhr ausgestrahlt werden. Schauplatz von Lampenfieber, Selbstdarstellung und auch der ein oder anderen Eitelkeiten war das Pfötchen-Hotel in der Birkenallee. Doch statt der üblichen Tränen – sei es vor Freude oder aus Enttäuschung – gab es fröhliches Bellen und Schwanzwedeln. Die Riege der Kandidaten war dabei so bunt wie die Idee der Serie: Zwischen Retrievern, Terriern und Schäferhunden befand sich sogar ein Hausschwein, das unter Hunden aufgewachsen ist und sich deshalb selbst für einen hält.

Als eine „Mischung aus Germany''s next top Model, Big Brother und einer Tiersendung“ beschreibt Producer Thorsten Levin die neue Reihe und verweist damit klar auf die Vorbilder. Im Prinzip laufe es wie bei den gängigen Casting-Shows, nur dass diesmal die Vierbeiner samt Herrchen und Frauchen im Rampenlicht stehen. Teamfähigkeit wird damit zu einem weiteren wichtigen Kriterium, denn vor der Kamera müssen beide zusammenarbeiten. Nach den Vorausscheiden in Beelitz, Hamburg, Berlin und München wird die Auswahl immer enger. Dem Sieger winken ein Preisgeld von 10 000 Euro und ein Titelfoto auf einer Tierzeitschrift.

Das „Pfötchenhotel Resort Berlin“ dürfte durch die Serie weiter an Bekanntheit gewinnen. Seit nunmehr drei Jahren gibt es die Einrichtung auf dem Gelände der ehemaligen Funkempfangstelle mitten im Wald, die mit Plätzen für 350 Tiere zu den größten in Deutschland zählt. „Während der Saison sind wir voll ausgebucht“, sagt Ute Seemann von der Resort-Leitung. Leute aus der näheren Umgebung, und besonders aus Berlin, können während ihres eigenen Urlaubs Hunde, Katzen, Vögel und Kleintiere hier in Betreuung geben. Neben einer „Pfötchenschule“ gibt es einen Trainingsplatz, eine Physiotherapie, sogar ein Hallenschwimmbad für Hunde, aber auch ein Restaurant für Menschen. Für zwei weitere Attraktionen wurde am Sonntag Premiere gefeiert: Ein Hundebadestrand und der neue „Pet-Walk“, ein Lehrpfad für Zwei- und Vierbeiner.

Beide sind ein kostenloses Angebot an Tagesausflügler. Während Bello und Co. im Teich paddeln und sich auf dem weitläufigen Areal austoben, können die Besitzer es sich im Liegestuhl bequem machen. Fernab vom Starrummel um die Casting-Show kam am Sonntag so auch Urlaubsstimmung auf. Auf dem Lehrpfad können sich Mensch und Tier dann besser kennen lernen. Die Tafeln an der etwa ein Kilometer langen Strecke halten interessante Informationen über Haustiere bereit. An den über 40 Stationen ist auch Zusammenarbeit gefragt, zum Beispiel in einer Dunkelkammer, durch die Herr und Hund gemeinsam müssen.

Am Wegesrand befindet sich auch das neueste Werk des Berliner Künstlers Peer Gero Döhring: nach der Gestaltung eines Öltanks als „Mops“ im Riesenformat hat er nun einen großen Hund aus Kaninchendraht hergestellt. „Pogo“, so sein Künstlername, schaut immer wieder in Schönefeld vorbei und lässt Werke hier. Als nächstes seien Bilder für das Restaurant geplant. Damit stellt sich das Pfötchenhotel auch auf hohe Ansprüche ein, denn schließlich sollen die potenziellen Fernsehstars auch wiederkommen.

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