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Potsdam-Mittelmark: Land bleibt bei Absage an Region Teltow Kommunen könnten S-Bahn selbst finanzieren

Region Teltow - Das brandenburgische Verkehrsministerium bleibt bei seinem Nein für einen Weiterbau der S-Bahnlinie von Teltow nach Stahnsdorf. Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) habe seine Absage an die Region in Sachen S-Bahn erst kürzlich erneuert, teilte sein Sprecher Jens-Uwe Schade jetzt auf Anfrage mit.

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Region Teltow - Das brandenburgische Verkehrsministerium bleibt bei seinem Nein für einen Weiterbau der S-Bahnlinie von Teltow nach Stahnsdorf. Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) habe seine Absage an die Region in Sachen S-Bahn erst kürzlich erneuert, teilte sein Sprecher Jens-Uwe Schade jetzt auf Anfrage mit. Es gebe derzeit keine Planungen und auch keine finanziellen Mittel vom Land für einen Ausbau der Strecke bis ins Stahnsdorfer Gewerbegebiet hinein. Man könne jedoch darüber reden, inwieweit die Kommunen selbst einen Ausbau der Strecke tragen könnten, so Schade.

Es wäre zum Beispiel interessant zu erfragen, ob die Kommunen bereit wären, einen Bahnsteig zu errichten, sagte Schade den PNN. Selbst dann sei es jedoch mehr als fraglich, ob das Land entsprechende Zugverbindungen bestellen würde. Man müsse sich zwischen Machbarem und Wünschenswertem entscheiden. Übergeordnetes Ziel des Landes sei es, mit der Schiene abgelegene Regionen zu erschließen. Dort müsse zunächst der Betrieb der Regionalbahnstrecken gesichert werden, statt den Speckgürtel um Berlin besser anzubinden.

Die aktuellen Proteste aus der Region Teltow gegen die Absage an den S-Bahn-Weiterbau nehmen indes nicht ab. Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) bekräftigte in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten, wie wichtig der Ausbau der Linie für die gesamte Region sei. „Gerade der Gewerbepark in Stahnsdorf braucht die S-Bahn dringend“, so Schmidt.

Im vergangenen Jahr sind mit 7000 Fahrgästen täglich so viele wie noch nie in Teltow ein- oder ausgestiegen. Wie berichtet ist dies jedoch auch für den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg kein Grund, über einen Weiterbau der Strecke nachzudenken. Begründet wurde das mit einem sehr guten Busangebot in der Region Teltow – dies wird jedoch zum Teil von den Kommunen selbst bezahlt. Es sei mehr als paradox, wenn die Region mit dem Ausbau des Busnetzes vor Ort nun selbst für das Ausbleiben der S-Bahn-Verlängerung verantwortlich sein soll, sagte Bürgermeister Schmidt.

Der Teltower FDP-Landtagsabgeordnete Hans-Peter Goetz rief alle politischen Kräfte der Region auf, gemeinsam auf die Landespolitik Druck auszuüben. Bereits in den vergangenen Wochen hatten sich unter anderem der Deutsche Bahnkundenverband und der Verkehrsclub Deutschland für einen Weiterbau der Strecke starkgemacht.

Wie gut die Teltower S-Bahn nachgefragt ist, zeigt sich auch an der Parkplatzsituation am Bahnhof in Teltow: Es gibt kaum freie Plätze. Deshalb wird weiter an den Plänen für ein Parkhaus gearbeitet, sagte Bürgermeister Schmidt. Auch mehr Fahrradstellplätze und Stellplätze für Elektrofahrräder soll es geben. tor

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