Potsdam-Mittelmark: Land fördert Breitband für Michendorf Modellprojekt mit Konjunkturmitteln
Michendorf - Die flächendeckende Versorgung der Gemeinde Michendorf mit schnellem Breitband-Internet ist wieder ein Stück näher gerückt. Als eine von insgesamt 26 brandenburgischen Kommunen soll die Großgemeinde an einem Modellprojekt des Landes teilnehmen.
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Michendorf - Die flächendeckende Versorgung der Gemeinde Michendorf mit schnellem Breitband-Internet ist wieder ein Stück näher gerückt. Als eine von insgesamt 26 brandenburgischen Kommunen soll die Großgemeinde an einem Modellprojekt des Landes teilnehmen. Das bestätigte Sascha Bakarinow, zuständiger Referatsleiter in der Staatskanzlei. Demnach will das Land insgesamt 3,3 Millionen Euro aus seinen Konjunkturmitteln einsetzen, um in den Städten und Gemeinden Richtfunkantennen aufzustellen, die dann Internetsignale empfangen und an die Haushalte weiter geben.
Noch bis zur ersten Septemberwoche läuft die Ausschreibung für künftige Breitband-Anbieter. Der Sieger soll mit Hilfe der Richtfunkantennen die Haushalte ins Internet bringen. „Es läuft im Prinzip wie eine Verteiler-Steckdose, die wir zur Verfügung stellen“, erläuterte Bakarinow das Prinzip. Bislang hätten 15 Anbieter Interesse bekundet, mit dabei sind Firmen wie T-Systems oder Motorola, aber auch regionale Unternehmen. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark läuft die Erschließung ländlicher Gebiete per Richtfunk bereits seit geraumer Zeit unter dem Motto „schnell@pm“. Die Complus AG aus Kirchmöser hat auf diesem Wege schon den Michendorfer Ortsteil Stücken mit schnellen Internetzugängen ausgestattet (PNN berichteten). Der Unterschied: Die Hauptantenne auf dem Dach des Feuerwehrdepots hat das Unternehmen selbst installiert.
Welcher Anbieter sich letztendlich durchsetzen wird, ist noch nicht absehbar. Ideal wäre es, wenn man alle Leistungen aus einer Hand bekäme, so Bakarinow weiter. Das heißt: Ein einzelnes Unternehmen oder eine Gruppe übernimmt die Versorgung aller 26 Kommunen. Dann müsste nicht einzeln verhandelt werden und man könnte zügig mit der Installation der Antennen beginnen. Die Zeit ist knapp: Bis spätestens 30. April 2010 müssen die Konjunkturmittel abgerufen sein. Neben Michendorf ist im Landkreis nur noch die Gemeinde Kloster Lehnin vorgesehen. Bakarinow unterstrich, dass es sich dabei um ein Pilotprojekt handelt: „Es ist eine ergänzende Maßnahme, mit der wir aber das nötige Know-how für die weitere Erschließung ländlicher Räume gewinnen wollen“, sagte er. Der Hauptfokus liege auf der Nutzung der so genannten digitalen Dividende. Das heißt: Künftig soll das Internet über frühere Fernseh-Funkfrequenzen gesendet werden. Mit der Digitalisierung des Fernsehens sind viele davon frei geworden.
Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) gab sich gestern erleichtert. „Jetzt können wir endlich zu einer Lösung kommen“, sagte sie auf PNN-Anfrage. Seit mehreren Jahren versucht sie vergeblich, die Telekom für einen Anschluss des Ortsteils Wilhemshorst zu bewegen. Thomas Lähns
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