Potsdam-Mittelmark: Land will sich für Lärmschutz einsetzen
Flüsterasphalt für A 10 wird noch geprüft
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Michendorf / Potsdam - Trotz der Absage des Bundes will sich die Landesregierung für einen besseren Lärmschutz beim Ausbau der A 10 einsetzen. „Wir haben die Deges mit einer Untersuchung zu diesem Thema und insbesondere zum Einsatz von Flüsterasphalt beauftragt“, sagte die Sprecherin des Verkehrsministeriums, Petra Dribbisch, gestern auf PNN-Anfrage. Laut Dribbisch geht es insbesondere um die Frage, ob ein offenporiger und leiserer Belag wirtschaftlich sinnvoll ist? Nach bisherigen Erfahrungen setze er sich bei starkem Verkehr schneller zu, die lärmdämmende Wirkung gehe dann verloren. „Es wird nicht funktionieren, alle zwei Jahre eine neue Decke aufzubringen“, so Dribbisch. Womöglich müsse auch über einen anderen „lärmarmen Fahrbahnbelag“ nachgedacht werden. Ein Ergebnis der Deges-Prüfung liege allerdings noch nicht vor.
Die Deges ist vom Bund mit der Bauplanung beauftragt, wie berichtet soll die A10 zwischen den Dreiecken Nuthetal und Potsdam auf acht Streifen verbreitert werden – in den nächsten Jahren wird hier mit einer deutlich höheren Verkehrsbelastung gerechnet. Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren. Unabhängig vom Prüfverfahren der Deges werde sich das Land auch direkt bei der Bundesregierung für besseren Lärmschutz einsetzen, sagte Ministeriumssprecherin Dribbisch. „Wir werben dafür, dass in hochbelasteten Straßen in Siedlungsbebieten auch kostenintensivere Lärmschutzmaßnahmen machbar sein müssen.“ Über entsprechende Möglichkeiten wolle man sich mit der Potsdamer CDU-Bundestagsabgeordneten und parlamentarischen Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche verständigen. Mit der prinzipiellen Ablehnung von Zusatzkosten, wie sie diese Woche vom Bundesverkehrsministerium geäußert wurde, sei man nicht einverstanden, so Dribbisch.
Auch Marie Luise von Halem, bündnisgrüne Fraktionsvize im Brandenburger Landtag, hat gestern die „Durchsetzung des Lärmschutzes“ beim A10-Ausbau in Michendorf gefordert. Es sei die Aufgabe der rot-roten Landesregierung und der brandenburgischen CDU, den Bund zum Einlenken zu bewegen. „Es kann nicht sein, dass die Bundesregierung die Kosten für den Lärmschutz auf Dritte abwälzen will“, so von Halem. Wenn Katherina Reiche den Menschen vor Ort ein Lärmschutzpaket verspreche, müsse sie sich auch beim Bundesverkehrsministerium dafür einsetzen. hkx
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