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Rasante Entwicklung. Das Fundament für den vierten Wohnblock ist gelegt.

© sos

Potsdam-Mittelmark: Leben auf der ehemaligen Militärbrache

Letzter Wohnblock im Buschwiesen-Karree entsteht/Gesundheitszentrum und weitere Bebauung geplant

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Teltow - Einst erstreckte sich auf der rund zehn Hektar großen Fläche entlang der Ruhlsdorfer Straße in Teltow eine unansehnliche Militärbrache. Mehr als zehn Jahre, nachdem die Mischpark Teltow GmbH (heutige Buschwiesen Karree GmbH) das Areal von der Brandenburger Bodenverwertungs- und verwaltungs GmbH übernommen hatte, hat sich das Buschwiesen-Karree zu einem begehrten Wohnquartier entwickelt – etwa 70 Einfamilienhäuser, ein Supermarkt, drei Wohnhäuser und eine Ladenzeile sind in den zurückliegenden Jahren entstanden, ein vierter Wohnblock und Parkflächen befinden sich im Bau. Abgeschlossen ist die Entwicklung damit jedoch noch nicht. Der Investor verfolgt bereits neue Pläne, ein Gesundheitszentrum und neue Wohnbauten sollen noch entstehen.

Der Markt boomt in Teltow. Auch Klaus-Peter Graap ist dieser Tage ein gefragter Mann. Im Auftrag der Bauträgergesellschaft terra Bau Concept bietet der Projektleiter preisgünstigen Wohnraum in dem neu entstandenen Viertel an. Nicht nur bei Teltowern sei die Wohnanlage beliebt. Immer häufiger klopfen vor allem auch junge Polen an seine Tür, sagt er. Für Graap eine Bereicherung: „Ich habe gute Erfahrungen mit ihnen gemacht“, so der Projektleiter. „ Sie zahlen pünktlich ihre Miete und Kaution, sind angenehme Mieter.“ Zwar sei auch in Teltow insbesondere der Markt für das gut situierte Publikum in Teltow groß. Dennoch müsse man aufpassen, warnt Graap, nachhaltig bauen, auch für den schmalen Geldbeutel. 8,60 Euro nettokalt koste der Wohnraum im Karree, die Nebenkosten seien gering. Die in Niedrigenergiebauweise erbauten Häuser sind mit modernen Pellet-Heizungen ausgerüstet. Der Leerstand in den aktuell rund 160 Wohnungen mit einer Fläche von 40 bis 75 Quadratmetern tendiere fast gegen Null, so Graap.

Rund 600 bis 700 Menschen würden heute bereits in dem Kiez wohnen. Darunter viele Senioren, denn eines der Häuser gehört heute dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Aber auch immer mehr junge Leute und Familien zöge es ins Karree, sagt Graap. Rund 50 Millionen Euro hat die Buschwiesen Karree GmbH bislang in die Entwicklung des Geländes investiert. Früher stand dort ein Zeuglager der Wehrmacht, nach dem Krieg zogen die Russen in die Kasernen, blieben bis 1994 dort. Bis 2003 lag das riesige Militärgelände brach. „Wir haben mehr als 240 000 Kubikmeter umbauten Raum abgerissen, 36 Altlastenverdachtsfälle beseitigt und über 50 000 Kubikmeter Boden bewegt“, so Klaus-Peter Graap. Im August 2007 seien schließlich die ersten Straßen übergeben, das erste Haus bezogen worden.

Gegenwärtig befindet sich der letzte der vier Wohnblöcke im Bau, die Bodenplatten sind bereits gelegt. Beendet ist die Entwicklung in dem Viertel aber noch lange nicht. Die Pläne für ein Gesundheits-Zentrum sind noch nicht vom Tisch. Das soll auf etwa 6000 Quadratmetern zwischen den vier Wohnblöcken entstehen. Zunächst war hier die Ansiedlung des Teltower Reha-Zentrums geplant, das nun im Teltower TechnoTerrain ein neues Domizil baut (die PNN berichteten). Graap will das ursprüngliche Konzept für das Gesundheitszentrum überarbeiten, den Gesundheitsbereich im Karree dennoch ausbauen. Eine Apotheke soll noch her, ein Optiker. Darüber hinaus sei ein Ärztehaus mit Wohlfühl- und Wellnessbereich auf der Freifläche vorstellbar.

Zudem verfolgt der Investor in unmittelbarer Nachbarschaft bereits ein neues Projekt, will die angrenzenden Flächen am „Schenkendorfer Dreieck“ zum Wohnquartier mit weiteren Einfamilienhäusern und Reihenhäusern entwickeln. Auch dieses etwa fünf Hektar große Gelände war früher Militärgebiet, wurde vor etwa sechs Jahren von dem holländischen Investor gekauft. Vor drei Jahren brachte dieser die Vorentwurfsplanung für die Bebauung auf den Weg. Allerdings stieß er bei einigen Kommunalpolitikern mit seinen Plänen auf Widerstand. Diese wollen auf das Waldgebiet, auch wenn es forstwirtschaftlich nicht wertvoll sei, wie Graap sagt, nicht verzichten. Derzeit werde eine Ausgleichsfläche innerhalb des Stadtgebietes für den Wald gesucht. Wie Stadtsprecherin Andrea Neumann bestätigt, sei der Investor darüber mit der Stadt im Gespräch.

Solveig Schuster

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