Potsdam-Mittelmark: Letztes Provisorium am „Birkenhain“
Container für Fercher Kita gestern übergeben / In drei Jahren soll im Glindower Weg der Neubau stehen
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Schwielowsee - Der mittlerweile vierte Anbau an die Fercher Kita Birkenhain soll auch der letzte sein: In spätestens drei Jahren will die Gemeinde Schwielowsee im Glindower Weg ein komplett neues Haus errichten. Bis dahin werden die Kniprse in einem zweistöckigen Container betreut, der gestern von Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) übergeben worden ist. 40 Kinder haben hier Platz, insgesamt 110 können nun insgesamt in Ferch betreut werden.
Mit der „Blechbüchse“, die monatlich knapp 4 300 Euro Miete kostet, verfolgt die Gemeinde zwei Ziele: Zum einen sollen die Kinder weiter betreut werden, wenn das alte Kita-Gebäude mittelfristig abgerissen und durch ein neues erstetzt wird, zum anderen wurde mit dem Container auf den derzeit noch steigenden Platzbedarf reagiert. Zurzeit werden in Ferch 93 Kinder zwischen null und sechs Jahren betreut, die Zahl steige nach jüngsten Prognosen in den kommenden Jahren auf circa 110 an. „Wir müssen uns jetzt schon Gedanken machen, wie es künftig weitergeht“, sagte Ferchs Ortsvorsteher und Chef der Gemeindevertretung Schwielowsee Roland Büchner (BBS). In seinen Augen habe die Kinderbetreuung und die Entwicklung der Gemeinde als Wohnort für junge Familien Vorrang gegenüber dem Tourismus. „Für die Anerkennung als Erholungsort haben wir durchaus noch mehr Zeit“, sagte er.
Zurzeit würde eine Variantenuntersuchung für einen Kitaneubau laufen, im kommenden Jahr sollen die Entwürfe von den Gemeindevertretern diskutiert werden, erklärte Bürgermeisterin Hoppe. Ärgerlich für die Gemeinde: In den Altbau aus den 1960er Jahren musste noch einmal viel Geld für den Brandschutz investiert werden. Insgesamt stehen im diesjährigen Haushalt 176 000 Euro für die Kita. Nötig wurde die Brandschutzsanierung, nachdem zwei Durchbrüche zum Container hin gemacht worden sind. Dadurch hat das Gebäude seinen Bestandsschutz verloren und musste nun mit neuen Türen, Fluchtwegbeleuchtung und einem Hausalarm ausgerüstet werden.
Seit seiner Errichtung ist das ursprüngliche Kita-Gebäude immer wieder erweitert worden. Zuletzt ist vor fünf Jahren der Mehrzweckraum in Form eines Holzbaus errichtet worden. Nur der soll weiterhin stehen bleiben – „in das übrige Gebäude sollten wir keinen Euro mehr investieren“, so Roland Büchner mit Verweis auf die niedrige Energieeffizienz.
Im Container dürften sich die Kinder übrigens wohl fühlen: Im Innern deutet nichts auf ein Provisorium hin. Sogar eine Küche gibt es hier, in der die Knirpse zurzeit selbst Plätzchen backen.Thomas Lähns
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