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Potsdam-Mittelmark: Linke setzen auf einen Unternehmer Thomas Bertz kandidiert

zur Bürgermeisterwahl

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Teltow - Kommunalpolitisch war er bisher noch nicht tätig. „Das könnte auch ein Vorteil sein, weil ich unvoreingenommen an die Aufgabe herangehe“, sagte Thomas Bertz, der gestern auf einer Pressekonferenz als Kandidat der Linken für die Teltower Bürgermeisterwahl am 27. September vorgestellt wurde. Am Vorabend war er auf einer Mitgliederversammlung der Partei als einziger Bewerber mit 94,7 Prozent nominiert worden. Bertz ist 42 Jahre alt, wurde in Brandenburg (Havel) geboren, lebte lange Zeit in Potsdam und zog vor fünf Jahren nach Teltow. Beruflich führt er ein Unternehmen für „Facility Management“, das verschiedenste Dienstleistungen anbietet, unter anderem Gebäudeverwaltung, Wach- und Sicherheitsdienste sowie Veranstaltungsservice. Ende 2008 trat er in die Linkspartei ein. Dass gerade die Linke in wirtschaftlich schweren Zeiten mit einem Unternehmer in Teltow antrete, bezeichnete deren Ortschef Steffen Heller als wichtiges Signal. Unternehmergeist wäre in Teltow jetzt gefragt, so Heller. Die Fraktion der Stadtverordneteversammlung wolle Bertz jetzt dabei unterstützen, genaue Detailkenntnisse über die Probleme der Stadt zu erlangen.

Als Wohnort hat der Vater dreier Kinder Teltow bereits schätzen gelernt. „Was mich stört, ist, dass der Stadt ein lebendiges Zentrum fehlt“, sagte Bertz gestern. Vielen Gebieten in der Stadt, zum Beispiel dem Ruhlsdorfer Platz, fehle noch das notwendige Flair. Das wäre eines der ersten Probleme, dass er als Bürgermeister mit allen Akteuren der Kommunalpolitik beraten würde. Finanziell sieht Bertz auf die Stadt Teltow harte Jahre zukommen. „Mit dem Geld würde ich anders umgehen, in guten Zeiten ist bereits zu viel von den Reserven ausgegeben worden“, erklärte Bertz. Mit seinen Erfahrungen als Unternehmer sehe er sich jedoch in der Lage, die anstehenden Probleme zu meistern.

In der Teltower Stadtpolitik gelte es, „jetzt einmal innezuhalten und Luft zu holen“, sagte Steffen Heller, der auch Fraktionschef der Linken in der Stadtverordnetenversammlung ist. So trete seine Partei dafür ein, dass die Ufer des Teltowkanals nicht vollständig zugepflastert werden und das Grün erhalten bleibe. „Notwendig ist ein Masterplan für die Teltowkanalaue ebenso wie im größeren Maßstab später ein Stadtentwicklungskonzept“ so Heller. In vielen Punkten seien die Vorstellungen der Linken in dieser Hinsicht deckungsgleich mit denen der Bündnisgrünen. Deshalb hofft Heller, dass der Linken-Kandidat zur Bürgermeisterwahl die Unterstützung der Teltower Grünen erhält. Bertz will sich in den nächsten Tagen dort vorstellen.

Im Vorfeld der Mitgliederversammlung am Montag hatte auch der 48-jährige Diplomvolkswirt Carsten Schuldt Interesse an einer Kandidatur für die Linken angemeldet, dann jedoch seine Bewerbung zurückgezogen (PNN berichteten). Bertz ist nun Kandidat Nummer Vier für die Bürgermeisterwahl in Teltow. Neben Amtsinhaber Thomas Schmidt (SPD) haben bereits die ehemalige Teltower 2. Beigeordnete Petra Nicksch-Kasdorf und Serena Meier-Zeh für die CDU ihre Kandidatur angekündigt. Hagen Ludwig

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