Potsdam-Mittelmark: Lkw fahren weiter durch Rehbrücke Neuer Antrag abgelehnt Widerspruch geprüft
Nuthetal - Noch liegt der Einspruch der Gemeinde Nuthetal gegen die Ablehnung eines geforderten Nachtfahrverbotes für den Lkw-Verkehr in Bergholz-Rehbrücke beim mittelmärkischen Verkehrsamt. Auf ihm ruhen vorerst die letzten Hoffnungen der lärmgeplagten Anwohner der Arthur-Scheunert-Allee, dass sich diese Angelegenheit vielleicht doch noch zu ihren Gunsten wendet.
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Nuthetal - Noch liegt der Einspruch der Gemeinde Nuthetal gegen die Ablehnung eines geforderten Nachtfahrverbotes für den Lkw-Verkehr in Bergholz-Rehbrücke beim mittelmärkischen Verkehrsamt. Auf ihm ruhen vorerst die letzten Hoffnungen der lärmgeplagten Anwohner der Arthur-Scheunert-Allee, dass sich diese Angelegenheit vielleicht doch noch zu ihren Gunsten wendet. Denn der Versuch, ein gänzliches Lkw-Fahrverbot für Bergholz-Rehbrücke zu erreichen, ist gescheitert. Ende Juli erhielt die Gemeinde die entsprechende Ablehnung.
Zum Hintergrund: Seit Jahren bemühen sich die Anwohner der Arthur-Scheunert-Allee vergeblich um ein Nachtfahrverbot für die Laster, die von der nahen Autobahn in das anliegende Industriegebiet oder zurück fahren. Aufgrund der Proteste der Anwohner und der Forderung nach einem Lkw-Nachtfahrverbot kam es im August vergangenen Jahres zu einer 24-stündigen Verkehrszählung durch den Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg. Dabei wurden 14 456 Fahrzeuge gezählt. 497 (3,44 Prozent) davon waren Lastkraftwagen. Pro Stunden donnerten so im Schnitt 21 Lkw durch Rehbrücke. Diese Zahlen waren Grundlage für eine Berechnung der Lärmgrenzwerte in der Arthur-Scheunert-Allee.
Diese Berechnung ergab eine Lärmbelastung bei Nacht von 54,4 Dezibel und bei Tag von 63,1 Dezibel. Die „Lärmschutzrichtlinie“ sieht jedoch eine Überschreitung erst bei Werten nachts über 65 Dezibel und am Tage bei 75 Dezibel. Daraufhin lehnte der Landkreis Potsdam-Mittelmark als zuständige Behörde Ende September 2005 den Antrag auf Nachtfahrverbot ab. Daraufhin legten die Rehbrücker Widerspruch ein.
Bei einem Gespräch zwischen dem mittelmärkischen Verkehrsamt und der Gemeindeverwaltung Anfang dieses Jahres kam man zu dem Schluss zu prüfen, ob Rehbrücke seit der Einführung der Maut Anfang 2005 von einem höheren Lkw-Aufkommen betroffen sei. Wäre dies der Fall, könnte aufgrund einer Änderung in der Straßenverkehrsordnung der Durchgangsverkehr für Lkw gesperrt werden. Wie Heike Vierke-Eichler vom mittelmärkischen Verkehrsamt den PNN auf Anfrage erklärte, habe man zur Prüfung die Ergebnisse aus der Zählung vom August vergangenen Jahres herangezogen. Anhand dieser Zahlen sei keine Zunahme des Lkw-Verkehrs in Bergholz-Rehbrücke festgestellt worden, so Vierke-Eichler. Hinzu komme, dass seit Öffnung der Ortsumgehung Drewitz der Lkw-Verkehr um etwa fünf Prozent zurückgegangen sei. Daraufhin erteilte das Verkehrsamt in Werder dem Antrag der Gemeinde Nuthetal einen abschlägigen Bescheid.
Nun wird der Widerspruch gegen die Ablehnung der Nachtfahrverbotsforderung bearbeitet. „So lange wir den neuen Antrag geprüft hatten, ruhte der Widerspruch“, sagte Heike Vierke-Eichler. Wann die Gemeinde mit einer Antwort rechnen kann, ließ Vierke-Eichler offen. Auch, ob der Widerspruch überhaupt eine Chance hat. Dirk Becker
Dirk Becker
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