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Potsdam-Mittelmark: Löschangriffe zum Jubiläum

Wildenbrucher Wehr wird 80 / Heute Pokalausscheid

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Michendorf - Unterm Strich sind es 160 Jahre Michendorfer Feuerwehrgeschichte: Gleich zwei Ortswehren werden dieser Tage 80. Bereits an diesem Wochenende feiern die Wildenbrucher Kameraden, Ende Juni sind die Wilhelmshorster dran. Gestern Abend ist mit einem Feuerwehrball das Jubiläumswochenende in Wildenbruch eröffnet worden, heute startet um 10.30 Uhr neben dem Depot in der Hauptstraße der jährliche Pokalausscheid der Großgemeinde. Alle sechs Ortswehren wollen sich in Löschangriffen miteinander messen. Davor werden sie und die Wildenbrucher Partnerwehr aus dem nordböhmischen Raspenava in einem Festumzug vom Bürgerhaus in der Kunersdorfer Straße aus durch den Ort fahren.

Besonders eng mit „ihrer“ Feuerwehr verbunden ist die Wildenbrucher Familie Bock um Ortswehrführer Peter Bock. Insgesamt acht Bocks in vier Generationen haben einen Mitgliedsausweis, der älteste ist Clanchef Walter, mittlerweile 81 Jahre alt. Er ist seit 66 Jahren in der Feuerwehr. Jüngstes Mitglied ist seine Urenkelin Leonie: Gleich nach ihrer Geburt füllte die Familie einen Aufnahmeantrag für sie aus. Wenn bei Familienfeiern die Sirene losgeht, kann es durchaus passieren, dass die Tafel innerhalb von Sekunden so gut wie leer ist.

Der langjährige Wehrführer Walter Bock ist 1942 mit 15 Jahren der Feuerwehr beigetreten. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hin mussten er und seine Kameraden oft nach Berlin, um in der brennenden Hauptstadt Leben zu retten. Nach dem Krieg bauten Walter Bock und sein Onkel die Wehr wieder auf.

Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr bereits 16 Jahre zuvor, 1929. Damals mussten sich die Brandschützer noch zu Fuß mit der Handhebelpumpe auf den Weg zu ihren Einsätzen machen. Das erste Auto gab es 1933: Einen Cadillac. Die amerikanische Limousine wurde eigenhändig zum Mannschaftstransporter umgebaut. Heute ist die Ausrüstung weitaus moderner. Seit dem vergangenen Jahr steht ein neues Löschfahrzeug im Depot in der Hauptstraße, auch über ein Schlauchboot für Wasserrettungen auf dem Seddiner See verfügen die Wildenbrucher. Und wenn die Sirene heute ruhig bleibt, soll all das gebührend gefeiert werden. Thomas Lähns

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