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Potsdam-Mittelmark: Lösung für Bahnhof Rehbrücke in Sicht

Seit langem sollen das Umfeld neu gestaltet, Parkplätze angelegt werden. Erstmals gibt es positive Signale

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Seit langem sollen das Umfeld neu gestaltet, Parkplätze angelegt werden. Erstmals gibt es positive Signale Von Volker Eckert Nuthetal - Mit seinen 65 Jahren macht Egon Mücke noch einen recht vitalen Eindruck. Die Frage, die er am Mittwochabend bei einer SPD-Veranstaltung in der Gesamtschule in Bergholz-Rehbrücke stellte, verrät also schon eine gewisse Skepsis: „Ob ich die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes wohl noch erleben werde?“ Die Antwort des geladenen Experten Josch Bender aus Ferch überraschte alle: Im Idealfall könnte im Jahr 2006 mit dem Bau begonnen werden. Die guten Nachrichten haben sich in Nuthetal im zu Ende gehenden Jahr sehr in Grenzen gehalten. So wie mit dem Projekt eines P&R-Platzes am Bahnhof ging es auch anderswo nicht voran: Ob Alte Schule Tremsdorf, Lkw-Nachtfahrverbot Bergholz-Rehbrücke oder Königsbrücke. Immer wieder musste man, Verzögerungen hinnehmen, Rückschläge einstecken. Die Gründe: Fehlendes Geld und bürokratische Hürden – und wie Gerhard Kruspe meint: zu wenig Engagement von seiten der Verwaltung. Kommt jetzt wenigstens in einem Fall die Wende zum Guten? Schon gleich der Beginn des Abends in der Otto-Nagel-Schule ließ aufhorchen. SPD-Mann Uwe Steffen ist es endlich gelungen, den Verantwortlichen bei der Bahn ausfindig zu machen. Und die wolle auch tatsächlich verkaufen. Wie Steffen erfahren hat, sind auch andere an dem Gelände interessiert, die Bahn würde aber nach eigener Aussage zuerst mit der Gemeinde verhandeln. Aber woher soll das Geld kommen? Hier wiederum hatte Josch Bender gute Neuigkeiten mitgebracht. Der Fercher Landschaftsarchitekt hat sich unter anderem auf Bahnhofsvorplätze spezialisiert und die in Brück, Marquardt und Schwielowsee umgestaltet, weitere sind in Arbeit. Die Projekte seien teilweise zu 100 Prozent gefördert worden, die Aufwertung der Bahnhöfe werde in Potsdam als sehr wichtig angesehen. Allerdings ändert sich jetzt das Verfahren. Ab dem kommenden Jahr schüttet Brandenburg das Geld an die Landkreise aus, die sind dann selber für die Verteilung zuständig. Doch auch machte Bender Mut: „Der Bahnhof Rehbrücke wird als wichtiger Knotenpunkt angesehen.“ Wie würde es also weitergehen? Josch Bender riet der Gemeinde, sich bald mit Potsdam an einen Tisch zu setzen, um gemeinsam politischen Druck auszuüben. Die Bewohner der Waldstadt würden von dem Ausbau ebenfalls profitieren. Wenn es von der Bahn eine Verkaufszusage gebe, sollte man möglichst bald die Förderung anmelden. Hierfür würde Benders Büro mit einer ersten Konzeption in Vorleistung gehen. Für die Parkplätze würde sich die gegenüberliegende Straßenseite anbieten. Damit die Fahrgäste nicht die dicht befahrene Arthur-Scheunert-Allee überqueren müssen, kam die Idee auf, den Bahnsteig auch auf diese Seite zu verlegen. Etwas Ähnliches hat Bender in Brück schon realisiert. 70 Parkplätze sind außerdem entstanden, bei rund 5000 Einwohnern. Die reichten schon nicht mehr aus. Bender empfahl trotzdem, nicht zu groß anzufangen. Es sei ohnehin vorgeschrieben, Erweiterungsflächen mit einzuplanen. Neben den Parkplätzen soll bei dem Umbau außerdem an Fahrräder, Busse und Taxis gedacht werden, bessere Beleuchtung. „Wir haben einen schönen Bahnhof, schade, dass das Umfeld so verhunzt ist“, sagte SPD-Ortschefin Monika Zeeb. Bei allem Optimismus hatte sie aber doch eine Sorge: was wohl die Anwohner zum zusätzlichen Verkehr sagen werden? Dazu Bender: „Das zieht Kaufkraft und stärkt den Immobilienmarkt.“

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