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Potsdam-Mittelmark: Maifest für Saharauis

Teltower Volksfest zum 1. Mai will an Flüchtlinge in der West-Sahara erinnern

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Teltow - Auch in diesem Jahr wird das Volksfest in Teltow zum 1. Mai wieder auf dem Gelände des ehemaligen Marktplatzes an der Jahnstraße stattfinden. Das gehört schon seit Jahren zur Tradition des Teltower PDS-Ortsverbandes – ebenso, dass Fest gemeinsam mit Parteien, Verbänden und Vereinen zu feiern. Mit eigenen Ständen werden der SPD-Ortsverein, die Ortspartei der FDP, WASG sowie Gewerkschaft, Volkssolidarität, der Verein „Teltow ohne Grenzen“ und „Kleine Welt“ dabei sein. Auch diesmal wird es wieder französische Spezialitäten wie Käse und Wein geben, die Gäste aus Teltows Partnerstadt Gonfreville mitbringen. Erwartet werden ebenso Gäste aus Ahlen, der deutschen Partnerstadt in Nordrhein-Westfalen.

Um 10 Uhr wird die Maifeier vom PDS-Landtagsabgeordneten Andreas Bernig eröffnet, der gleichzeitig Hauptsponsor der Tombola ist, bei der diesmal als Hauptpreis ein Fahrrad gewonnen werden kann. Weitere Preise wurden von Firmen gestiftet. Der Erlös soll in diesem Jahr an ein Flüchtlingslager nahe der Wüstenstadt Tindouf in der West-Sahara gehen. Dort leben rund 165 000 Flüchtlinge noch immer in Zelten, seit das Land der Saharauis 1976 von Marokko besetzt wurde.

Staatsrechtlich ist deren Schicksal mit dem der Palästinenser vergleichbar, berichtete PDS-Ortschef Egon Greiner beim gestrigen Pressegespräch. Erstmals vor zwei Jahren habe man über die Partnerstadt Gonfreville Kontakt zu Mitgliedern der „Republik im Exil“ bekommen und erfahren, unter welchen schwierigen Bedingungen das Volk der Saharauis sein Überleben organisiert. Große Errungenschaften sind eigene Schulen und Kindergärten. Doch Gas, Wasser und Lebensmittel sind knapp und vitaminreiche Nahrungsmittel äußerst selten. Deshalb soll mit dem Tombolaerlös ein Gartenprojekt unterstützt werden, das schon vorab den Namen „Teltow“ bekam.

Jamal Zakari, offizieller Vertreter der Exilregierung, will am 1. Mai in Teltow sein und über das Leben seiner Landsleute berichten. Auch eine gemeinsame Ausstellung von Vereinen und Verbänden ist der internationalen Solidarität gewidmet und soll zeigen, was beispielsweise Vereine wie „Hilfe für Mogilew“ auf kommunaler Ebene bewirken können. Dazu verwies Egon Greiner auch auf das Spendenergebnis von insgesamt 15 290 Euro seit 1996, dass die PDS bisher an Jugendeinrichtungen und Vereine übergab.

Zum Thema Solidarität wird der Teltower PDS-Stadtverordnete Reinhard Frank am 1. Mai eine Gesprächsrunde moderieren. Frank, der auch durchs bunte Bühnenprogramm führt, stellt zudem die Sängerin Christel Schulze vor, die in diesem Jahr ihr 60. Bühnenjubiläum begeht. Die Karriere der Teltowerin begann, als die damals Neunjährige in der Gaststätte „Schwarzen Adler“ erstmals öffentlich auftrat. Den musikalischen Auftakt zur diesjährigen Maifeier wird das Ludwigsfelder Blasorchester geben. Eine Tanzshow gestaltet ab 14 Uhr das Kurrat-Ensemble, und eine Stunde später musiziert der Fanfarenzug Treuenbrietzen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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