Potsdam-Mittelmark: Mängel am Michendorfer Feuerwehrhaus Gutachter soll jetzt Schuldfrage klären
Michendorf - Beim Streit um die massiven Mängel am neuen Feuerwehrdepot in der Potsdamer Straße hat die Gemeinde Michendorf jetzt ein Gutachterverfahren beantragt. Ein gerichtlich beauftragter, unabhängiger Prüfer soll demnach endgültig klären, wer für die Schäden im Mauerwerk, die gleich nach Fertigstellung aufgetreten sind, verantwortlich ist: Planungsbüro oder die mit dem Bau beauftragte Firma.
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Michendorf - Beim Streit um die massiven Mängel am neuen Feuerwehrdepot in der Potsdamer Straße hat die Gemeinde Michendorf jetzt ein Gutachterverfahren beantragt. Ein gerichtlich beauftragter, unabhängiger Prüfer soll demnach endgültig klären, wer für die Schäden im Mauerwerk, die gleich nach Fertigstellung aufgetreten sind, verantwortlich ist: Planungsbüro oder die mit dem Bau beauftragte Firma. Darüber informierte Gemeindevertreter Peter Pilling (PDS) auf der jüngsten Sitzung des Ordnungsausschusses. Dem Gutachter seien bereits die nötigen Unterlagen aus dem Bauamt zugestellt worden, Anfang nächsten Jahres soll es dann einen Vor-Ort-Termin mit allen Beteiligten geben. Im Sommer 2002 wurde der Neubau eingeweiht, 650 000 Euro hatte das Projekt gekostet. Die ersten Mängel traten sogleich in Form eines undichten Daches auf, das im Rahmen der Gewährleistungspflicht aber repariert wurde. Im Winter entstanden dann meterlange Risse an den Wänden. Nicht nur der Putz, das ganze Mauerwerk ist an mehreren Stellen aufgeplatzt: in der Wand zum Gemeinschaftsraum und neben dem Garagentor. In den Toiletten sind sogar die Fliesen zersprungen. „Man kann hier keineswegs mehr von Setzungsschäden sprechen“, so Pilling. „Die Stahlkonstruktion und das Mauerwerk wurden nicht richtig mit einander verbunden.“ Dazu vorgesehene Schienen, so hatte man bald herausgefunden, sind einfach nicht eingebaut worden, scheinbar wurden sie nicht geliefert. Planungsbüro und Baufirma weisen sich seitdem gegenseitig die Schuld zu – zum Leidwesen der Michendorfer. „Auch ein vom Kreis beauftragter Prüfer konnte nicht zur Klärung beitragen“, erinnert sich Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed. Die zuständigen Kontrollinstanzen – Planungs- und Baubüro sowie der Statiker – hatten die gravierenden Fehler damals offenbar übersehen. Bislang ist unklar, wer zur Verantwortung gezogen werden kann. Die Michendorfer drängen auf eine baldige Klärung, bevor die Gewährleistungsfrist abgelaufen ist. Thomas Lähns
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