Potsdam-Mittelmark: Marina Ferch nimmt Gestalt an
Seglerverein FSV 03 eröffnet neue Perspektiven / Investor Günter Matz hält an Bauvorhaben für Steg und Klinik fest
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Seglerverein FSV 03 eröffnet neue Perspektiven / Investor Günter Matz hält an Bauvorhaben für Steg und Klinik fest Von Thomas Lähns Schwielowsee-Ferch. Es geht voran auf den Fercher Seewiesen: Vor vier Wochen hat die Gemeinde einen Nutzungsvertrag für den Festplatz unterzeichnet, das kleine Holzhäuschen am Ufer ist wieder hergerichtet worden und der im vergangenen Jahr gegründete Seglerverein FSV 03 hat sein Domizil an der Nordseite des Geländes bezogen. In den nächsten Wochen will Grundstückseigentümer Günter Matz mit dem Bau des schon seit Langem geplanten Steges beginnen, erklärte er gegenüber den PNN. Die Marina Ferch nimmt nach und nach Gestalt an. Außerdem sollen hier Parkplätze und ein Toilettenhäuschen entstehen, die dann – ebenso wie das übrige Gelände – auch von der Gemeinde und ihren Vereinen genutzt werden können. Die Wassersportler waren es, die im Herbst den gesamten Uferbereich von Unrat, Schrott und Müll befreit haben, insgesamt fünf Kubikmeter . Unter anderem Heizkörper und Mopeds habe man aus Wasser und Schilf gezogen, erinnert sich der Vereinsvorsitzende Benno Felsch. Mit der Eisregatta im Winter kam der erste Veranstaltungshöhepunkt. Am vergangenen Wochenende richtete der Seglerverein mit den Fercher Regattatagen nun sogar eine Brandenburgische Landesmeisterschaft aus: Ungefähr 50 Boote starteten vom Südufer des Schwielowsees aus zu einem zweitägigen Wasser-Wettkampf. Gesellschaftlich und sportlich mausern sich die Seewiesen zu einem Mittelpunkt – für Ferch, die gesamte Gemeinde und darüber hinaus. Peter Noske, Schiedsrichter bei den Regattatagen und Mitglied im Potsdamer Seglerclub Wiking, sieht diese Potenziale: „Das Gelände ist publikumsfreundlich, es bietet sich an für große Veranstaltungen – bis hin zu einer Deutschen Meisterschaft.“ Für die sportliche Belebung geht der Seglerverein „in die Vollen“, für das nächste Jahr ist eine Einstein-Regatta im Gespräch, immerhin war das Gewässer im Süden Potsdams einst das Segelrevier des berühmten Physikers. Auch in Sachen Jugendarbeit baue die Gemeinde auf die Segler, erklärte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe bei der Regatta-Eröffnung. Sie selbst wolle sich demnächst als Nachwuchs-Seglerin versuchen. Das Zusammenspiel von Vereinen, Gemeinde und dem „Hausherrn“ der Seewiesen bezeichnete Hoppe als „ständiges Geben und Nehmen“: Der Fercher Ortsbeirat unterstützt die Segler mit Geld aus seinem Budget, und Grundstückseigentümer Matz stellt das Gelände zur Verfügung – ein eigenes Domizil war die letzte Voraussetzung für die Konstituierung des Vereins. Die Segler nutzen das Grundstück kostenlos, die auf ihre Party-Tauglichkeit bereits mehrmals geprüfte Festwiese soll demnächst der Gemeinde geschenkt werden: „Ich habe damals schon gesagt, dass ich nicht die ganzen 12000 Quadratmeter brauche“, begründet Günter Matz sein Wohlwollen. Im vergangenen Jahr trafen die Pläne des Investors, hier einen Steg zu bauen, auf Proteste der Nachbarn. Darüber hinaus möchte Matz eine Kurklinik errichten, an der Stelle, wo einst das FDGB-Heim stand. Gegen die Bauprojekte hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet (PNN berichteten). Andere Fercher, inklusive der damaligen Gemeindevertretung, befürworteten hingegen die Pläne. „Eine unglückliche Zeit“, erinnert sich Matz. An seinen Vorhaben halte er nach wie vor, fest, auch wenn der Steg nun auf 30 Liegeplätze reduziert werden musste und für die Klinik noch Grundstücksfragen zu klären seien. „Hier bewegt sich etwas“, hebt Günter Matz hervor, „im Einklang mit der Natur“. Er hoffe ebenso auf den Einklang mit allen Ferchern und bekräftigt, dass das Ufer für alle zugänglich bleiben werde. Demnächst soll auch der Kinderspielplatz vom etwas abseits gelegenen Gelände neben der Feuerwehr an das Ufer des Schwielowsees ziehen.
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