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Potsdam-Mittelmark: Mehr Kontrolle in der Pflege gefordert Nach Vorwürfen meldet sich Linke zu Wort

Potsdam - Nach den Vorwürfen gegen den Landesverband der Volkssolidarität hat die Landtagsabgeordnete Astrit Rabinowitsch gestern die Situation im Pflegebereich kritisiert. Wie berichtet sollen in Einrichtungen der Volkssolidarität Angaben über die Mitarbeiterzahlen und Dienstpläne manipuliert worden sein.

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Potsdam - Nach den Vorwürfen gegen den Landesverband der Volkssolidarität hat die Landtagsabgeordnete Astrit Rabinowitsch gestern die Situation im Pflegebereich kritisiert. Wie berichtet sollen in Einrichtungen der Volkssolidarität Angaben über die Mitarbeiterzahlen und Dienstpläne manipuliert worden sein. Der Landesverband widerspricht dem zum Teil, räumt aber eine Notsituation beim Pflegepersonal besonders im Berliner Umland ein (PNN berichteten).

„Alle Beteiligten wissen seit Jahren um die bestehenden Probleme“, sagte Rabinowitsch, die als Sprecherin für Senioren und Pflege der Linksfraktion tätig ist. Die Bezahlung im Pflegebereich sei generell schlecht, die engen Zeitpläne ermöglichten kaum eine menschenwürdige Pflege. „Zudem ist der Personalschlüssel in der stationären Pflege ohnehin sehr gering und wird häufig durch die Träger noch weiter unterschritten“, so Rabinowitsch. Dadurch steige die Arbeitsbelastung für die Beschäftigten weiter an, der Krankenstand bleibe aufgrund körperlicher und psychischer Probleme dauerhaft hoch.

„In dieser Situation kann es nicht verwundern, dass Missstände auftreten, eher, dass diese nicht häufiger öffentlich werden“, so die Politikerin der Linken. Sie frage sich, ob die derzeitigen Kontrollmechanismen effektiv genug sind oder verschärft werden sollten. Der Pflegeschlüssel müsste konsequent eingehalten und kontrolliert werden.

Die Verbesserung der Situation sei Sache aller Akteure. „Die Kranken- beziehungsweise Pflegekassen müssen endlich für eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung im Pflegebereich sorgen.“ Die Träger seien ebenfalls in der Pflicht, die Situation zu verbessern, so Rabinowitsch in einer Pressemitteilung: „Mehr Personal, eine konsequente Einhaltung der Dienstpläne und Maßnahmen zur Stressreduzierung können zwar den Gewinn schmälern, sind jedoch ein Gebot der Menschlichkeit gegenüber Pflegenden und Gepflegten.“ Im Vordergrund müsse weiterhin der Grundsatz „ambulant vor stationär“ stehen.

In einer stetig älter werdenden Gesellschaft stünden gerade Flächenländer wie Brandenburg vor großen Herausforderungen und müssten sich intensiv mit den Arbeitsbedingungen und dem drohenden Fachkräftemangel in diesem Bereich befassen. „Schlechten Arbeitsbedingungen, schlechter Bezahlung und daraus resultierenden Missständen muss daher mit scharfen Kontrollen und entsprechenden Sanktionen begegnet werden, während innovative Angebotsstrukturen aktiv entwickelt und umgesetzt werden müssen“, so Rabinowitsch. hkx

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